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Graf Rudolph von Hohenberg verkaufte die Stadt Rottenburg mit seinem Antheil an den Grafschaften Hohenberg 1381 an den Erzherzog Leopold von Östreich. S. S. 17. Die Herzoge Ernst und Friedrich von Östreich verpfändeten die Grafschaft Hohenberg, namentlich: „Rottenburg, die Vestin ob der Stadt Rottenburg, Rottenburg die Burg in der Stadt, und Rottenburg die Stadt am Neckar, und die Stadt Ehingen dabey gelegen u. s. w.“ in einer Urkunde, gegeben Hall im Innthale d. 15. Aug. 1410, an Ulm, Reutlingen und 17 weitere schwäbische Reichsstädte um 38.343 fl. Wie die Losung von der Pfandschaft geschehen, ist nicht bekannt. Im Jahr 1454 kam Albrecht von Östreich von der Krönung Königs Ladislaus von Böhmen nach Rottenburg mit einem großen Hofhalt zurück, und verweilte lange da. Nach seinem Tode ward die Grafschaft Hohenberg seiner Wittwe Mechtild, gebornen Pfalzgräfin bey Rhein, zum Witthum überlassen. Sie war früher mit Graf Ludwig I. von Würtemberg vermählt, und Mutter Graf Eberhards im Bart. Nach dem Tode Ludwigs ehelichte sie 1452 den Erzherzog Albrecht, hielt sich mit ihm öfters, und nach dessen Tode 1463 als Wittwe mit einem großen Hofhalt hier auf. Sie verwaltete und regierte das Land, bis sie 1482 zu Heidelberg auf einem Besuche starb. Als eine sehr verständige Frau in der Geschichte bekannt, beschützte sie die Wissenschaften, that vielfach Gutes, machte mehrere Stiftungen, erbaute die hiesige Pfarrkirche und schenkte der hiesigen Gemeinde den beträchtlichen Wald, den sie noch besitzt.

Als Eitelfriz V. Graf von Zollen, des Kaiser Maximilians Hofmeister die ererbte Herrschaft Räzuns in Graubündten an Östreich gegen Haigerloch vertauschte, scheint derselbe nicht nur die Hauptmannschaft der Grafschaft Hohenberg für sich und seine Nachkommen, sondern auch die Pfandschaft derselben erworben zu haben. Über hundert Jahre, etwa von 1500-1600, hatten die Grafen von Zollern die Hauptmannschaft inne; die Pfandschaft wurde jedoch schon 1509 von den Unterthanen der obern und niedern

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)