seines Bodens über die Meeresfläche sehr verschieden. Die letztere steigt, wie die nachfolgende Übersicht zeigt, von 1011 bis auf 2672 P. Fuß, so daß also ein Unterschied von 1661 F. statt findet. Die niedrigste Gegend ist das Neckarthal, die höchste der noch in das Oberamt fallende Saum der Alp. Auch die Verschiedenheit der Höhe von den Wohnorten ist beträchtlich: während die niedrigsten Orte Hirschau, Bühl, Kiebingen, Rottenburg 1030-1050 F. über der Meeresfläche liegen, ist die Lage der Steinlachorte Öschingen, Thalheim, ungefähr 1730 Fuß, also 700 Fuß höher, und übersteigt selbst die Höhe der weit hervorragenden Weilerburg bey Rottenburg. Auch der Bezirk auf dem linken Neckarufer, das sogenannte Gäu, steigt zu einer beträchtlichen Höhe an; Hailfingen z. B. liegt 1330, Seebrunn 1358, Ergenzingen 1417, Eckenweiler sogar 1568 P. Fuß hoch, lezteres also noch etwas höher, als Balingen.
Das Land senkt sich von beyden Seiten gegen das Neckarthal; in den Neckar fließen auch alle Gewässer des Oberamts ab. Dieses gehört daher ganz zum Rheingebiete, gränzt übrigens auf der südöstlichen Gränze bey Thalheim ganz nahe an das Donaugebiet, so daß die Quellen der Steinlach und der in die Donau gehenden Lauchart nur ungefähr 1/2 St. von einander liegen.
Eine Übersicht der wichtigsten Höhenverschiedenheiten in dem Oberamte nebst Bemerkung der Gebirgsarten, welche zur Unterlage der Oberfläche dienen, gibt folgende Zusammenstellung:
Paris. Schuh | Gebirgsarten. | |
Heuberg, Dreyfürstenstein | 2637 | Jurakalk. |
Farrenberg | 2537 | Jurakalk. |
Filsenberg | 2473 | Jurakalk. |
Öschingen bey der Kirche | 1748 | Schwarzer Schiefer. |
Tiefste Stelle des Orts | 1700 | Schwarzer Schiefer. |
Thalheim, Steinlach | 1727 | Jurakalk. |
Weilerburg | 1710 | bunter Mergel. |
Eckenweiler am obern Ende des Orts | 1568 | Rauhwacke, als oberstes Glied der Muschelkalkf. |
Ende des Rommelsthals | 1397 | |
Ergenzingen, Schwemme | 1417 | |
Hailfingen, im obern Theile des Orts | 1330 | |
Seebrunn | 1358 | Sandstein der bunten Mergelformation. |
Rottenburger Warte | 1478 | |
Hirschauerberg | 1476 | |
Wurmlinger Kapelle im Kirchhof | 1461 | |
Weiler, am Kreuz der Kirche | 1485 | Gyps dieser Formation. |
Fläche zwischen Weiler und Niedernau | 1397 | Formationsgränze zwischen Rauhwacke und bunten Mergeln. |
Bussen, im Hirschauer Walde | 1450 | Bunt. Merg. m. Sandst. |
Mössingen, unten im Orte | 1434 | Schwarzer Schiefer. |
Ofterdingen, Landstraße gegen 20 Sch. über der Steinlach | 1310 | Gryphitenkalk. |
Rottenburger Kapelle, auf der Höhe gegen Niedernau | 1313 | Dolomit. |
Altstadt Rottenburg, am Denkmal | 1306 | zellige Rauhwacke. |
Schadenweiler, Erdfläche | 1260 | bunter Mergel. |
Ziegelhütte, am Ende der sieben Thäler | 1198 | grauer Dolomit. |
Obernau, am obern Theil der römischen Wasserleitung | 1187 | grauer Dolomit. |
Wurmlingen, Schwemme | 1147 | Gyps. |
Wendelsheim, unterer Theil | 1150 | bunter Mergel. |
Wendelsheim, Wasserfläche des Bachs, 4’ unter der Gränze der bunten Mergelformation |
1142 | Grauwacke. |
Niedernau, am Badhaus | 1100 | grauer geschichteter Dolomit. |
Bieringen, Neckar | 1088 | |
Rottenburg, Neckar unter den Wehren | 1040 | blauer Muschelkalk. |
Rottenburg, Erdfläche der Pfarrgasse | 1063 | |
Kiebingen, Schwemme | 1033 | Neckargerölle. |
Hirschau, am Thor | 1031 | |
Neckar, an der Oberamtsgränze unter Hirschau | 1007 | bunter Mergel. |
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_050.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)