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Reutlingen, längs der ganzen Alpkette, bis zum Hohenstaufen und Rechberg, nach Einigen sogar bis zum Schönenberg bey Ellwangen, und dann aufwärts gegen Westen bis tief in den Schwarzwald hinein, und dann in das Innere der näheren südöstlichen und südwestlichen Alpenverzweigungen, auf den Kornbühl und dessen Kapelle, den Hohenzollern etc., eine Aussicht, reich und abwechselnd, groß und erhaben in ihrem Überblick, und zugleich freundlich und anmuthig in einzelnen Ansichten [1]

Die übrigen Berge des Oberamtes ziehen sich meist in langen ein- und ausbeugenden Linien längs der Thäler hin. Besondern malerischen Reiz gewähren die Berge des Neckarthales, welche in sanften Wellen auf und niedersteigen und auf ihrer südlichen Seite ganz mit Reben umlaubt, auf ihren Höhen, so wie auf der nördlichen Seite mit Laub- und Nadelwäldern bekränzt sind. Nördlich hinter Rottenburg erheben sich leichte Hügel, immer einer über den andern ansteigend, bis zu dem Rottenburger Heuberg. Südlich


  1. Der Farrenberg, nach dem Heuberg der höchste, ist auch merkwürdig durch die Sage von dem Kirchlein zu Belsen und durch die Ruinen des Schlosses Andeck. Der Filsenberg bey Öschingen hat ebenfalls eine bedeutende Oberfläche, die, wie der Farrenberg, mit einzelnen Buchen, zum Theil von ungeheurer Größe, bewachsen ist, und von den Öschingern als Viehweide benuzt wird. Man sieht hier, wie auf den benachbarten Bergen von Wilmandingen und Genkingen, sehr deutliche Spuren ehemaliger Vertheidigungs-Linien, Wälle und Schanzen. Der Heuberg ist der höchste im Oberamte. S. Beschr. des Oberamts Reutlingen. Der Fürstberg ist bedeutend niedriger, als die beyden vorgenannten Berge, und eigentlich ein Ausläufer der Alp, der sich zwischen Öschingen und Nehren hinauszieht. Seine Oberfläche ist theils mit Wald, theils mit vortrefflichen Baumgärten bedeckt, und an seinem westlichen, zu Mössingen gehörigen, Abhange wird noch Wein gebaut. Auf dem Rücken des Bergs, unweit Öschingen, sieht man noch die Überreste von dem ehemaligen Schlosse Fürst, wovon der Berg seinen Namen hat. S. Öschingen. A. d. H.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 038. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_038.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)