Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ehingen mit Mauern umgab[1]. Er erlaubt seinem Lehnsmann, Gero von Lichtenstein, den halben Zehnten zu Dußlingen an das Kloster Bebenhausen zu verkaufen. 1249 nennt er sich in einem Schreiben an den Bischof von Bamberg: Dei gratia, Comes de Hohenberg. 1250, 1252 erscheint er gleichfalls in Urkunden. Burkhard hinterließ 3 Söhne, Albrecht, Ulrich und Burkhard, wovon aber Ulrich schon 1288 als gestorben angegeben wird.

III. Mit der Nachkommenschaft Burkhards beginnt die Thatenzeit unsers Geschlechtes. Merkwürdig in der Geschichte zeichnet sich zuerst dessen Tochter Gertrud, welche als Kaiserin den Namen Anna bey ihrer Krönung annahm, aus. Kaum 16 Jahre alt, wurde sie in dem Schlosse zu Rottenburg mit dem damals 22jährigen Grafen Rudolph von Habsburg, nachmaligen Kaiser, 1240 vermählt. Sie war Mutter von 13 Kindern, nämlich 6 Söhnen, wovon 3 im Kindesalter starben, und 7 Töchtern, die meisten Stammmütter deutscher Fürstengeschlechter.

So wie Anna unter den Frauen, so strahlt ihr Bruder Albrecht unter den Männern als Stern erster Größe in der Geschichte unserer schwäbischen Gaue, ja unseres deutschen Vaterlandes. Mit Recht sagt Pfister in seiner Geschichte von Schwaben von ihm: „Unter Kaiser Rudolph I. war keiner angesehener und mächtiger von allen schwäbischen Grafen, als Albrecht, Grav zu Hohenberg und Haigerloch, des Königs Schwager.“ Albrecht begleitete Rudolph auf seinen meisten Heerfahrten; er stund ihm zur Seite auf den Reichstagen; er half des Königs großen Plan zu Herstellung des Landfriedens vollführen; er stellte sich an die Spitze der schwäbischen Herren zur Erhaltung desselben, und züchtigte mehrmal die Ruhestörer, besonders lag er mit Eberhard von Würtemberg mehrmal deswegen im Streite, und widerstand ihm, und einem großen Haufen der mit ihm Verbündeten; er


  1. Es fehlt übrigens nicht an Beyspielen, wo Patruus nicht gerade Vatersbruder bedeutet.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_013.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)