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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

genannt Klostergarten, und noch weiter abwärts eine Vertiefung mit Schutt und Hohlziegeln (wohl von Ökonomiegebäuden herrührend).

An diese Schönthal’schen Bezirke knüpfen sich allerlei Sagen von gespenstischen Mönchen, die jetzt noch zuweilen sich zeigen.

e. Pfahlbach; der mittelgroße Ort liegt in einem mäßig eingefurchten Thälchen an dem Pfahlbach, der seinen Namen von dem östlich am Ort vorbeiführenden Pfahl (röm. Grenzwall) erhalten hat. Die Entfernung bis zur südlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 11/2 Stunden und die nach dem Mutterort Ohrnberg 3/4 Stunden.

Das 1824 erbaute Schulhaus enthält auch die Wohnung des Schulmeisters; Schülerzahl 28.

Ein kleines Armenhaus ist vorhanden.

Die Haupterwerbsquellen der Einwohner bestehen in Feldbau und Viehzucht; es befinden sich im Ort etwa zehn Bauern, die Höfe von 60–70 Morgen besitzen; die Mehrzahl hat 10–30 Morgen Grundeigenthum. Von den Getreideerzeugnissen kann nur wenig verkauft werden.

Die Viehzucht ist gut und die Ochsen- und Schweinemastung von einigem Belang.

Privatwaldungen sind vorhanden.

In dem südlich vom Ort gelegenen Wald „Ossig“ ist der römische Grenzwall in einer Länge von 1/8 Stunde noch vortrefflich erhalten; seine Höhe beträgt dort an der Grabenseite (Außenseite) 13′ und an der Innenseite 8′.

Eichach und Pfahlbach in dem Stiftungsbriefe von 1037 genannt als zu den von Gebhard und seiner Mutter dem Stifte geschenkten Gütern gehörig. An beiden Orten hatte das Stift bis zu seiner Inkameration den großen Fruchtzehnten und verschiedene Gülten in Eichach auch den alten Weinzehnten und eine halbe Kelter.

„Pfahlbach“, im J. 795 erstmals genannt, als das Kloster Lorsch ansehnliche Güter allhier erhielt.

f. Schönau, eine Stunde nordöstlich von Oehringen und nur einige 100 Schritte südlich von Friedrichsruhe gelegen.

Dieser Hof wurde 1781 gebildet; in diesem Jahre verlieh Fürst Ludwig Friederich Karl zu Hohenlohe-Oehringen dem Kammerjunker, Major und Oberforstmeister W. K. v. Imhof auf Mörlach und Hohenstein „in Anbetracht seiner Dienste“ nachbenannte Grundstücke:

1) 8 Morgen in den sogen. Moscheegärten,

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0369.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)