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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

ab omni impeditione, requisitione et accusatione“, die etwa durch den edlen Mann Kraft von Hohenlohe und seine Erben erhoben würden, vor jeglichem Richter zu vertreten; in demselben Jahre richtete der Officialis von Würzburg ein Schreiben an den „discretus vir, plebanus in Berlichingen“, er solle ein Zeugenverhör darüber anstellen, ob Konrad von Weinsberg Kirche und Patronatsrecht ausgenommen habe, als er Krafts von Hohenlohe Tochter Richenza auf Sindringen anwies. Die Incorporation der Kirche an das Kloster ging vor sich 1332 und 1336.

1405 wurde zwischen Abt Heinrich von Schönthal und Herrn Ulrich von Hohenlohe ein Vergleich geschlossen wegen neuer Bewidemung und Bestätigung der Frühmesse zu Ehren der heil. Jungfrau und der 11.000 Jungfrauen, dazu auch andere seligen Christenleute ihre Steuer und Hülfe gethan, und daß die Güter und Gülten der Kapellen in Ernsbach an die neue Frühmesse zu Sindringen gehören sollen.

Das Kloster Schönthal erwarb noch weiteres in Sindringen, ein Fischwasser, ein Gut, eine Weingült u. s. f.

Patronatsherr ist der Fürst von Hohenlohe-Bartenstein.

Abgegangene Orte sind wohl die 1042 neben Sindringen genannten Orte Sunichilendorf, Geroldeshagen; das Feld eine Viertelstunde von Sindringen den Kocher aufwärts am linken Ufer heißt „Sindeldorf“, gerade gegenüber am rechten liegt der Wald Hag, vielleicht Geroldeshagen.


Unter-Steinbach,


Gemeinde II. Klasse, mit 1289 Einw., wor. 6 Kath. und 8 eig. Conf. a. Unter-Steinbach, Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, 710 Einw.; b. Bühl, Weiler, 191 Einw.; c. Floßholz, Weiler, 78 Einw.; d. Kohlhof, Hof, 6 Einw.; e. Mittel-Steinbach, Weiler, 113 Einw.; f. Ohnholz, Weiler, 121 Einw.; g. Simonsberg, Weiler, 13 Einw.; h. Vorder-Espig, Weiler, 57 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Das ansehnliche Marktdorf Unter-Steinbach liegt zwei Stunden südlich von der Oberamtsstadt in dem anmuthigen, wiesen-, obst- und weinreichen Ohrnthal, und ist theils in die Thalebene, theils auf einen Bergvorsprung zwischen dem Dürrenklingenbach und dem Steinbach (Lochbach) weitläufig hingebaut; beide Bäche vereinigen sich im Ort selbst mit der Ohrn.

Auch die zur Gemeinde gehörigen Parzellen haben in dem Ohrnthale und dessen Seitenthälchen eine überaus reizende Lage und gruppiren sich in den malerischsten Partien hinter Obstbäumen versteckt

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0331.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)