Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

in pago Cochengowe in Comitatu Henrici comitis (von Komburg) ad Wolwingen (bei Forchtenberg).

Im 12. Jahrhundert war es im Besitz der Grafen von Kalw-Löwenstein, denn ums Jahr 1140 schenkte Graf Adalbert von Löwenstein dem Kloster Hirschau 6 Huben in Sindringen und eine Mühle und seine Söhne Adalbert, Berthold, Gotfried und Konrad sechs weitere Huben. Dann war es in den Händen der Herren von Weinsberg; im Jahr 1231 entschädigte Konrad von Weinsberg das Hochstift Würzburg für Lehen, die er von Heinrich von Bocksberg zu Afterlehen hatte und die er an den Markgrafen von Baden abtrat, e patrimonio suo in Sindringen, Zwivelingen, Wolmuteshusen, Tiefensalle, Holzwiler, Schellenberg (zwei abgegangene Orte im Hermersberger Wald).

1322 bekennen Richinza, Wittwe Engelhards von Weinsberg und ihr zweiter Gemahl, Graf Boppo von Henneberg, daß Richinza wegen ihrer Morgengabe, wofür ihr die Stadt Sindringen verpfändet war, ganz befriedigt sei.

Richinza (Richza) war die Tochter Krafts I. von Hohenlohe und war zuerst mit Wild-Engelhard, Konrads von Weinsberg Sohn, † 1322, verheirathet. Ihr Schwiegervater wies ihr als Heimsteuer „donatio propter nuptias“ Sindringen an mit Ausnahme der Kirche und des Kirchensatzes, die, weil sie Konrad von Weinsberg nach seines Sohnes Tode nicht auslöste, hohenlohisch blieben, daher 1328 in einer Urkunde Krafts II. und seiner Gemahlin Adelheid von Wirtemberg, unter den Orten, wo sie Vesten haben, auch Sindringen genannt ist.

Sindringen machte 1397 Herr Ulrich von Hohenlohe samt der Veste dem König Wenzel und der Krone Böhmen zu Lehen. Im Schleglerkriege 1395 hatten die Gebrüder Hans und Peter von Berlichingen von dem Grafen Eberhard von Württemberg und den Seinigen Schaden zu Sindringen erlitten, worüber 1412 verglichen wurde.

1419 belehnte Herr Konrad von Weinsberg den Peter von Berlichingen und seine Hausfrau mit dem Weinsberger Lehen in Sindringer Markung für sich und ihre Söhne.

Am Anfang des 15. Jahrhunderts war es wegen einer Schuld Ruprechts, Grafen von Nassau, Friedrichs und Ulrichs von Hohenlohe an Götz von Berlichingen und seine Söhne Hans und Peter verpfändet, 1401, nach Abtragung der Schuld, wurden die Schuldner losgesprochen.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0329.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)