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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Souverainetät an; er schlug sie aus und abdizirte 1806. Nach der Restauration der Bourbonen wurde er Marschall und Pair von Frankreich, Oberstinhaber der Legion Hohenlohe. Bei der ersten Vorstellung des Fürsten am Hofe zu Paris trugen Ludwig XVIII. und die königlichen Prinzen den hohenlohischen Hausorden und der Orden stand unter spezieller Protection von Ludwig XVIII. und Karl X. Sein Sohn war Fürst Karl August, geboren 9. Juni 1788, † 12. August 1844 zu Mergentheim. Nach seinem Tode fiel die Herrschaft Bartenstein mit Pfedelbach etc. an Fürst Ludwig von Hohenlohe-Jagstberg, Sohn des Fürsten Karl Joseph, des zweiten Sohnes von Fürst Ludwig Leopold. Karl Joseph, geboren 12. Dezember 1766, starb den 6. Juli 1838, sein Sohn Fürst Ludwig, geboren 5. Juni 1802, starb den 22. August 1850. Ihm succedirte 1850 sein Sohn Fürst Karl, geboren 2. Juli 1837 im Fürstenthum Hohenlohe-Bartenstein, und der zweite Sohn Fürst Albert, geboren 22. November 1842 im Fürstenthum Jagstberg.

Vor der Mediatisirung war in Pfedelbach ein Hohenlohe-Bartenstein’sches Oberamt, wozu außer dem Kirchspiel Pfedelbach Ober-Ohrn, Schwöllbronn, Unter-Ohrn, Verrenberg, Windischenbach gehörten. Fronfals, Geißelhardt, Gleichen, Lachweiler, gehörten zum Amte Mainhardt; Sindringen war ein besonderes Amt. In Pfedelbach waren vier Pater Kapuziner. Daselbst war auch ein Forstrath und ein Förster. Außerdem war hier das gemeinschaftliche altpfedelbach’sche Konsistorium, bestehend aus einem Direktor und 5 Konsistorialräthen (benachbarten Geistlichen).

Das Bartenstein’sche Amt Pfedelbach-Mainhardt wurde durch Verzicht aufgehoben 1840.

Kirchliches. Bis 1567 war Pfedelbach ein Filial von Oehringen und der große und kleine Zehnte gehörte dem Stifte daselbst; Götz von Adelsheim sprach denselben 1466 für sich an, erreichte aber seinen Zweck nicht.

Die Kirche wurde auf Kosten der Gräfin Agathe von Hohenlohe-Waldenburg, Graf Eberhard’s Wittwe 1589 neu gebaut, weil, wie eine Inschrift von der Kirche sagt:

„Die alt’ Kirch war viel zu klein,
Zu fassen die christlich Gemein etc. etc.“

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Seit 1617 ward ein Diakonus angestellt. Im Jahr 1579 wurde die Superintendur Pfedelbach errichtet, wozu Sindringen, Untersteinbach, Mainhardt, Unterheimbach gehörten. Nach dem Neben-Receß von 1710 sollte der derweilige Stiftsprediger von Oehringen

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0319.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)