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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Die Schäferei wurde 1795 der Herrschaft abgekauft und gehört nun 44 Theilhabern, wovon die Herrschaft 10 Theile hat; sie ist an zwei Schäfer in Buchhorn und Gleichen verpachtet und gewährt samt der Pferchnutzung eine jährliche Einnahme von 8–900 fl.

Die Schweinehaltung ist nicht unbedeutend und gemästete Schweine kommen viele zum Verkauf.

Die Zucht des Geflügels, namentlich der Gänse, ist von einigem Belang und sichert den Einwohnern eine kleine Nebeneinnahme.

Die Gemeinde besitzt keine Waldungen, dagegen haben die 44 Schafweidebesitzer 120 Morgen Nadelwaldungen, an denen jeder Berechtigte gleichen Antheil hat.

Über das Gemeinde- und Stiftungsvermögen siehe Tabelle III.

Auf der Flur „oberer Weiler“ sollen Gebäude gestanden sein, von denen man vor einigen Jahren noch Grundveste entdeckte. Auf den zunächst am Ort gelegenen Schanzäckern stand ein Schanze, von der in dem Garten des Öconomen Fries noch einige Spuren sichtbar sind. Eine alte Straße führte auf der Höhe bei Gleichen nach Buchhorn, über Stöckig und weiter in der Richtung gegen Bretzfeld und Schwappach, wo sie in die Weinsberg–Oehringer Römerstraße einging oder diese kreuzte.

Geschichte.

Pfedelbach wird 1037 im Oehringer Stiftungsbriefe aufgeführt „in Phadelbach … hubae“, unter den Schenkungen Bischof Gebhards und der drei Grafen an das Stift.

Es gab Herren von Pfedelbach, deren ältester 1270 genannt wird in einer Urkunde Kraft’s I. von Hohenlohe „Dietericus de Pfedelbach“. Sodann kommen vor: Beringer, Vater und Sohn, um 1319, ein anderer Beringer 1371 mit uxor Margaretha bei der Stiftung des panis communis in Oehringen.

Canonici des Stiftes waren: Dietericus 1313, Heinricus 1332, Gerhard 1345, Dieterich, custos 1369.

Das letzte bekannte Glied des Hauses ist Dieterich von Pfedelbach 1408, 19, dessen Tochter Reiza, den Zeisolph von Adelsheim heirathete, dessen Sohn Götz, seßhaft zu Pfedelbach († 1485), seine Besitzungen daselbst 1472 an Hohenlohe verkaufte.

1663 erhielt Pfedelbach ein Privilegium für zwei Jahrmärkte.

Bei der Landestheilung von 1553 fiel Pfedelbach an den Stifter der Waldenburger Hauptlinie Eberhard, geboren 11. Oktober 1535, vermählt mit Agathe Gräfin von Tübingen, † 9. März 1570. Sein Sohn war Graf Georg Friedrich I., geboren 30. April

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0316.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)