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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

seinen Besitz an Hohenlohe verkauft zu haben, wie schon 1514 angedeutet wird, später hatte es noch den großen Frucht- und Weinzehnten, das Pfarrhaus und eine Kelter.

2) Buchhof (s. oben).

Im Jahr 1042 schenkte Kaiser Heinrich III. der Würzburger Kirche praedium Heroldi, das durch Richterspruch heimgefallen sei, in pago Cochengowe, darunter auch Buoch, ohne Zweifel der Buchhof, da Sindringen etc. daneben genannt werden. 1351 verkaufte Diether von Bachenstein und Albrecht Eisenhut all ihr Gut daselbst dem Kloster Schönthal, auch der Buchhof gehörte dem Kloster, stand aber unter herzoglich württembergischer Oberhoheit, bis er mit Schönthal ganz an Württemberg fiel. Im Jahr 1806 verlieh König Friedrich von Württemberg den Buchhof dem Grafen von Zeppelin und in den Händen dieser Familie ist er noch jetzt.


Orendelsall,


Gemeinde III. Klasse, 226 Einw., wor. 1 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Auf einem zwischen zwei Schluchten gegen das Ohrnthal hinziehenden, südlich geneigten, schmalen Bergrücken, hat der Ort eine angenehme, sommerliche, stark bergansteigende Lage und ist in Folge dieser reinlicher als die Nachbarorte, während der Verkehr und Wandel hiedurch wesentlich erschwert wird.

Auf der südlichen Spitze des Bergrückens und zugleich am südlichen Ende des Orts liegen erhöht über dem Sallthal, die Kirche, das freundliche Pfarrhaus, das Schulhaus, eine malerische Gruppe bildend. Die Kirche wurde 1790 in einem ganz einfachen Styl an der Stelle der früheren erbaut; sie ist hell und geräumig und enthält eine schöne gute Orgel. Der in seinen unteren Theilen noch alte, massive Thurm ist in neuerer Zeit gegen oben mit einem hölzernen Aufsatz und mit einem vierseitigen Zeltdach versehen worden. Von den auf ihm hängenden Glocken hat eine die Inschrift: Durch das Feuer floß ich, Johann Daniel Rohr in Heilbronn gos mich. Anno 1722. Mich und die kleinste hier gos man an einem Tag, Gott geb, daß unser Klang zur Kirch viel locken mag. Johann Georg Mück, Pfarrer zu Orendelsall. Die anderen sind 1761 und 1845 gegossen worden.

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0309.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)