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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Getreidefrüchte, Reps und Obst, das gut gedeiht, nach Außen abgesetzt werden. Die Wiesen sind ergiebig und liefern sehr gutes Futter. Der Weinbau ist ganz unbedeutend.

Von namhaftem Belang ist die Ochsen-, Rinder- und Schweinemastung. Pferde werden viele gehalten und meistens zum Pflügen benützt.

Die einzelnen Parzellen sind:

a. Ober-Eppach, 2 Stunden östlich von der Oberamtsstadt und 3/4 Stunden vom Mutterort an einem leicht gegen Süden geneigten Thalabhange des Epbachs gelegen, der hier eine Mühle in Bewegung setzt. Am Ort führt die Oehringen–Haller Eisenbahn vorüber.

Von den hier ansäßigen fünf Bauern hat der vermöglichste einen Grundbesitz von 80–90 Morgen und der am wenigsten begüterte 60 Morgen; außer diesen sind noch der Mühlebesitzer und zwei Handwerker vorhanden. Die Güterpreise sind wie in Kesselfeld.

In dem Oehringer Stiftungsbriefe von 1037 wird der Ort Ettebach genannt. In Ober-Eppach hatte das Stift den alten Fruchtzehnten, in Unter-Eppach 2/3 nebst Gülten theils mit, theils ohne Hauptrecht und Handlohn. Im Jahr 1343 verkauft Mechtild von Staufeneck an Gernot von Thierbach und Gernot von Neuenstein einige Güter in Ober- und Unter-Eppach. Im Oehringer Obleybuch kommen vor Arnoldus de Etbach, Irmelhus de Etbach, Rudigerus de Etbach.

b. Grünbühl hat eine freie Lage auf dem Flachrücken zwischen dem Epbach und dem Hirschbach an der Oehringen–Haller Staatsstraße, und nur 1/4 Stunde von Ober-Eppach entfernt. Im Ort ist ein Schulhaus, das auf Kosten des Fürsten L. F. Karl von Hohenlohe-Oehringen im Jahr 1800 neu erbaut wurde; es enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters.

Eine Schildwirthschaft ist vorhanden.

Der vermöglichste Bauer hat 80 Morgen Felder an einem Stück, der nächste 25 Morgen und die übrigen noch weniger als der letztere.

Grünbühl kommt 1499 als Grintbuhel vor; in dem Schreiben der Bauern an den Grafen Albrecht von Hohenlohe heißt der Ort Gruntpuhel. Am 11. April 1525 kamen die aufständischen Bauern mit den Grafen von Hohenlohe hier zusammen und sprachen ihnen so seltsam zu, daß ihnen die Augen übergegangen.

c. Lohe, liegt beinahe 1/2 St. nordöstlich von Ober-Eppach.

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0298.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)