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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

d) Forsthaus, 1/4 Stunde westlich von Gnadenthal, an der Vicinalstraße nach Unter-Steinbach gelegen; nur einige 100 Schritte davon entfernt lag das in neuerer Zeit abgebrochene Jagdhaus, in dessen Nähe zwei Seen ausgetrocknet wurden.

e) Vordere Ziegelhalden, liegt 1/8 Stunde nördlich vom Mutterort im Biberthal.

f) Winterrain, hat 1/2 Stunde nördlich vom Mutterort, an einem nördlich geneigten Abhange gegen ein Seitenthälchen des Biberthals eine winterliche Lage.


Goggenbach,


Gemeinde III. Klasse, 191 Einw., wor. 2 Kath., Dorf, Filial von Eschenthal; – die Kath. sind nach Kupferzell eingepfarrt.

Das aus stattlichen Bauernwohnungen bestehende, hinter Obstbäumen versteckte, ansehnliche Dorf, liegt auf der Hochebene zwischen dem Kocher und der Kupfer, am Anfang eines kleinen Wiesenthälchens, durch welches der im Ort entspringende Goggenbach der nur 1/2 Stunde entfernten Kupfer zufließt. Eine Schule ist vorhanden, die gegenwärtig von 34 Kindern besucht wird; die Unterhaltung des Schulhauses und die Besoldung des Schulmeisters hat die Gemeinde zu bestreiten.

In dem vor etwa 11 Jahren erbauten Armenhaus befindet sich gegenwärtig kein Armer.

Gutes Trinkwasser ist hinreichend vorhanden und überdieß bilden die Quellen des Goggenbachs zwei kleine Weiher im Ort.

Vicinalstraßen führen nach dem 1/4 Stunde nordöstlich gelegenen Eschenthal und auf die Kupferzell–Döttinger Landstraße. Die Entfernung nach der westlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 41/2 Stunden.

Goggenbach ist eines der wohlhabendsten Bauernorte des Oberamtsbezirks; es bestehen daselbst 26 Bauernhöfe, von denen der bedeutendste 100 Morgen groß ist, worunter 11–12 Morgen Gemeinderechtswald; ferner sind vorhanden ein Hof mit 96 Morgen, zwei mit 84 Morgen, vier mit 78 Morgen, die meisten aber mit 50–60 Morgen. Weitere sechs Bürger, die zum Theil Gewerbe treiben, besitzen je 20–30 Morgen.

Auf den vorhandenen 267 Morgen Laubwaldungen ruhen 23 untheilbare Gemeinderechte.

Die natürlichen Verhältnisse, Lage, Boden und Klima, sind sehr günstig; die Äcker liegen auf den flachen Anhöhen und die

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0239.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)