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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Streit mit den Parochialen von Eschenthal wegen Güter in Schubberc et Kunzilsbach (Künzbach, dessen Bewohnern die Markung von Schippberg zum Theil gehört), zu dessen Entscheidung 1290 als Schiedsrichter gewählt werden: Heinrich von Munningen, Kanonikus in Feuchtwangen, Magister Petrus, frater domus theuton; der Magister Hermannus rector Scolarum in Orengew etc.


Geißelhardt,


Gemeinde II. Klasse, 1243 Einw., worunter 14 Kath., a. Geißelhardt, Weiler, 175 Einw., b. Dürrnast, Weiler, 58 Einw., c. Frohnfalls, Weiler, 76 Einw., d. Haubühl, Weiler, 34 Einw., e. Hausenbühl, Hof, 4 Einw., f. Heimathen, Hof, 14 Einw., g. Lachweiler, Weiler, 420 Einw., h. Neuwirthshaus, Hof, 14 Einw., i. Rappenhof, Hof, 16 Einw., k. Schönhardt, Weiler, 77 Einw., l. Schuppach, Weiler, 114 Einw., m. Steinbrück, Weiler, 121 Einw., n. Storchsnest, Weiler, 49 Einw., o. Streithaag, Weiler, 71 Einw. Zu der Pfarrei gehören sämtliche Gemeindeparzellen mit Ausnahme von Heimathen und Schuppach, welche Filiale von Unter-Steinbach, und Haubühl und Storchsnest, welche Filiale von Mainhardt sind. Der Gottesdienst wird vorläufig im Schulhaus zu Lachweiler gehalten. Der Fonds zur Erbauung einer Kirche beträgt 5000 fl. – Die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Lachweiler hat eine Schule, welche auch die Kinder von Geißelhardt zu besuchen haben; eine weitere Schule besteht in Rappenhof, in deren Schulverband auch Dürrnast, Frohnfalls, Haubühl, Hausenbühl, Neuwirthshaus, Schönhardt, Steinbrück, Storchsnest und Streithaag gehören. In die Schule zu Büchelberg gehören Heimathen und Schuppach.

Der Gemeindebezirk nimmt, mit Ausnahme der im Ohrnthal gelegenen Orte Heimathen und Schuppach, den äußersten Süden des Bezirks ein und zwar den Theil des Mainhardter Waldes, der auf der Hochebene zwischen der Ohrn und der Brettach sich ausdehnt.

Die bekannte Unfruchtbarkeit des Mainhardter Waldes und in ihrem Gefolge die Armuth, findet man hier ganz ausgeprägt, weßhalb auch die Gemeinde unter Staatsfürsorge gestellt werden mußte. Der Gemeindevorstand hat seinen Sitz in Geißelhardt. Zu den besseren Orten gehören: Frohnfalls, Haubühl, Schönhardt, Storchsnest und Streithaag; die übrigen sind ziemlich verarmt. Die Einwohner beschäftigen sich im allgemeinen mit Feldbau und Viehzucht; der früher stark betriebene Hausirhandel mit Schindeln, Schachteln, Besen etc. hat sich in neuerer Zeit sehr vermindert.

Das Klima ist rauh und die Luft wegen der hohen Lage stets bewegt, oft stürmisch; der ziemlich unfruchtbare Boden besteht auf der Hochebene theils aus einem mageren Sand (Zersetzung des weißen grobkörnigen Sandsteins), theils aus einem naßkalten Thon (Zersetzung des Keupermergels); selten ist ein fruchtbarer Lehm. Die

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0223.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)