Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

kinderlosen Tode Graf Gotfried und sein Sohn Johann, der aber gegen eine Geldsumme der Stadt an Kraft VI. überließ.

Von Kraft VI. kam Forchtenberg an seine Söhne Albrecht und Georg, 1545 trat Albrecht Schloß und Stadt an seinen Neffen Ludwig Kasimir ab und von da an verblieb die Stadt bei der Linie Hohenlohe-Neuenstein.

Herren von Forchtenberg werden genannt 1248 Marquardus Fortinberc, Gerung de Forchtenberg, miles, Herold von Forchtenberg 1317, Bruder vor dem Kloster Gnadenthal. Eine öfters genannte Familie von dürnischen Dienstleuten sind die Rohenkeim.

In der Kipper- und Wipperzeit im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts war hier vorübergehend eine hohenlohische Münzstätte.

Kirchliches: Das Patronatsrecht von Forchtenberg kam früher (längst vor 1311) durch Schenkung des Herrn von Dürne an Kloster Amorbach. Diesem Kloster incorporirte Bischof Andreas von Würzburg, weil die Einkünfte der Präbenden gering waren, im Jahre 1311 die Einkünfte der Kirche von Forchtenberg und ihrer Filiale, unbeschadet der Präbenden der Vicarien derselben (Gropp, hist. Amorb. 211). Im Jahr 1357 wurde neben der Kaplanei eine Frühmesse des Altars beat. Mariae virginis aufgerichtet, wobei der Frühmesser dem Kaplan in seinen Amtsverrichtungen assistiren und an Eidesstatt versprechen mußte, die Hälfte aller Vermächtnisse und Gaben, welche ihm oder der Frühmesse geschehen, demselben ohne Betrug zu reichen. An diese Frühmesse schenkte Peter von Tanne 1443 einen Hof in Weißbach. Nach der Reformation 1598 überließ das Kloster den Zehnten und die Collatur an Hohenlohe mit Bewilligung des Erzbischofs von Mainz.

Abgegangene Orte: Wülfingen an dem Wülfinger Bach, der bei Forchtenberg von rechts in den Kocher fließt. Es ist das Uulfinga, wo Kloster Fulda 779 durch einen Grafen Cunibert Güter erhielt (Würt. Urkundenbuch 2, 437) und die Wulvincheimer marcha, zu welcher die villa Kupfere gehörte 789; auch der comitatus Henrici comitis (von Komburg) ad Wolvingen 1043 (Würt. Urkundenbuch 2, 267) weist darauf hin.

Bechberg, am westlichen Kocherufer. Das Kloster Schönthal kaufte von Konrad von Vinau sein Gut im Weiler Bechberg bei Forchtenberg 1401. Verzicht von Anna von Vinau, Nonne in Gnadenthal auf dieses Gut 1402. Wipert von Tanne und Gutta von Vinau, seine Gattin, übergeben dem Kloster die Hälfte des Gerichts und der Vogtei in Bechberg 1416.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)