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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

wiesenreichen Thälchen dieser beiden Bäche etwas weitläufig hingebaut. Gutes Trinkwasser ist hinreichend vorhanden.

Die Entfernung von der westlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 3/4 Stunden.

Der Ort hat ein 1805 von dem Fürsten Ludwig Friedrich Karl von Hohenlohe-Oehringen erbautes Schulhaus, das ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters enthält.

Die Schule besuchen auch die schulpflichtigen Kinder von Cappel, Hornberg, Platzhof und Weinsbach. Ein Rathhaus wurde 1861 von der Gemeinde erworben.

Die Einwohner, deren Erwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestehen, befinden sich in sehr befriedigenden Vermögensumständen und nur eine Familie ist ohne hinreichenden Güterbesitz, während vier Güterbesitzer von 70–100 Morgen und vier von 40–50 Morgen vorhanden sind.

Die Landwirthschaft wird, begünstigt durch einen sehr fruchtbaren Diluviallehmboden, der nur theilweise etwas naßkalt ist, umsichtig betrieben und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Anbau von Dinkel, Haber, Gerste und hauptsächlich auch von Reps, welcher den bedeutendsten Handelsartikel bildet. Auch von den Getreidefrüchten können über den eigenen Bedarf in namhafter Ausdehnung nach Außen abgesetzt werden.

Das Obst gedeiht gerne und liefert in günstigen Jahren einen Artikel zur Ausfuhr.

Die Wiesen sind ergiebig und ertragen gutes Futter.

Die Viehzucht ist gut und die Ochsenmastung wird zum Verkauf mit Erfolg getrieben, während man die Schweine als Ferkel von Außen bezieht und für den eigenen Bedarf mästet.

In Eckartsweiler verkaufte 1364 Burkhard Probst zu Baum-Erlenbach seinen halben Hof an Eberhard Lesch, zu Oehringen gesessen. Der Ort gehörte mit den Parzellen zu dem Fürstenthum Oehringen; den Zehnten hatte das Stift zu Oehringen.

b. Platzhof, eine gegen 400 Morgen große fürstlich hohenlohische Domäne, von der etwa 80 Morgen auf der Markung Weinsbach liegen; sie ist verpachtet und wird durch den gegenwärtigen Beständer Schwab theils in 8 Rotationen, theils in der Dreifelderwirthschaft aufs rationellste bewirthschaftet. Der Betrieb zeichnet sich durch Benützung aller neueren landwirthschaftlichen Hülfsmitteln und Maschinen aus. Eine Dampfmaschine setzt z. B. eine Dreschmaschine, eine Gerbmaschine, eine Futterschneidmaschine, eine Sägmaschine und

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)