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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

den 21. März und 21. Nov. je einen Krämermarkt abzuhalten. Zweimal in der Woche findet ein Victualienmarkt (Wochenmarkt) und am Samstag ein Fruchtmarkt Statt. Die Märkte sind mit Ausnahme des Schafmarkts unbedeutend, und auch der vor etwa 10 Jahren mit namhaften Opfern Seitens der Gemeinde gegründete Fruchtmarkt findet weder bei den Bäckern, noch bei den Bauern den erwünschten Anklang.

Die Viehmärkte waren früher bedeutend, namentlich im Frühjahr, wo z. B. im Jahr 1793 –> 11.202 fl., 1794 –> 6141 fl., 1795 –> 3277 fl. und 1796 –> 7819 fl. für Vieh erlöst wurde. Die Spätjahrmärkte lieferten durchschnittlich geringere Erlöse.

Mit einer jährlichen Messe begnadigte den 5. Juli 1360 Kaiser Karl IV.[s 1] „den Edlen, Getreuen, Craft v. Hohenlohe in seiner Stat zu Orengau auf den nahsten Montag nach dem Ostertag bis an den nahesten Montag“ und Kaiser Sigmund bestätigt diese Messe (1418) von Sonntag Quasimodogeniti auf 8 Tage.

Was die Verbindungsmittel für den Verkehr betrifft, so führt die Landstraße von Stuttgart über Heilbronn nach Hall etc. beziehungsweise nach Künzelsau durch die Stadt, von ihr geht nahe am Ort die Landstraße über Neuenstadt nach Neckarsulm ab; ferner über Friedrichsruhe nach Sindringen. Vicinalstraßen bestehen nach Pfedelbach, über Windischenbach nach Adolzfurt, nach Pfahlbach, nach Kirchensall. Überdieß führt die Verkehrbringende Heilbronn–Haller Eisenbahn, welche im Jahr 1862 eröffnet wurde, nördlich an der Stadt vorüber.

Der Verkehr ist sehr lebhaft und hat sich seit der Errichtung der Eisenbahn gesteigert.

Eisenbahnzüge treffen 4 mal von Heilbronn in der Stadt ein und gehen 4 mal wieder dahin zurück. Überdieß ist eine Postverbindung 2 mal des Tags nach Sindringen und einmal nach Neuenstadt eingerichtet.

Eine Land-Postanstalt für sämtliche Gemeinden besteht.

Kirchliche- und Lehranstalten. Die evangelische Einwohnerschaft von Oehringen mit 21 Filialien bildet in kirchlicher Beziehung Eine Parochie mit einem Stiftsprediger, der gewöhnlich zugleich Dekan ist, einem Stadtpfarrer und einem Diaconus. Bis zum Jahr 1806 waren es 4 Geistliche, nämlich neben dem Archidiaconus stand noch ein Subdiaconus. Patron ist der Fürst von Hohenlohe-Oehringen, Salarius das inkamerirte Stift.

Mit Lehranstalten ist Oehringen wohl versehen. 1) Das


Anmerkungen Wikisource

  1. Vorlage Karl V.
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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0131.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)