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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

2) Kraft VI. von Hohenlohe † 1503.

3) Dessen Gemalin Helene v. Württemberg † 1506.

4) Graf Georgs zweite Gemalin, Helene v. Waldburg † 1567.

5) Graf Ludwig Casimir † 1568.

6) Gräfin Anna v. Hohenlohe, geb. v. Solms, seine Gemalin † 1594.

7) Graf Georg von Tübingen, Herr v. Lichteneck † 1570.

8) Graf Eberhard v. H. Waldenburg † 1570.

9) Seine Gemalin Agathe v. Tübingen † 1609.

10) Elisabeth, geb. Herzogin von Braunschweig, Gemalin Grafs Friedrichs v. Hoh. Langenburg † 1621.

11) Deren Gemal Graf Friedrich v. Hoh. Langenburg † 1590.

12) Fräulein Dorothea Sophia, deren Tochter † 1597.

Von der Kirche führen 10 Stufen in die unter dem Chore befindliche, äußerst interessante Krypta (Gruft), welche 54′ 2″ lang, 31′ 6″ breit und 13′ 2″ hoch ist. Das Gewölbe ruht auf 8 Rundsäulen, von denen die Rippen palmenartig ausgehen und auf dessen Schlußstein die Mutter Gottes, welcher die Krypta gewidmet war, angebracht ist. Der hintere Theil der Krypta ist mit einem Netzgewölbe gedeckt, während andere Theile einer weit früheren Zeit der Übergangsperiode und der frühern Gothik angehören. In der Gruft sind folgende Denkmale:

1) Eine Tumba aus Sandstein in schönem Übergangsstyl, mit zierlichen Säulchen an den Ecken, vertieften Feldern auf den Lang- und Schmalseiten und Blattwerk auf dem Rahmen des Deckels, mit der Inschrift am Rande des Deckels:

Hujus fundatrix templi jacet hic tumulata, Cunradi regis genitrix Adelheida vocata.

Ferner auf der schmalen Seite: A. MCCXXXXI III. Idus Febr. recondita sunt hic ossa dominae – nostrae Adilheidis.

Von Adelheid steht in dem Nekrolog, daß sie begraben sei in cripta; auch der Styl des Denkmals stimmt mit der Zeit überein (1241), und so ist wohl anzunehmen, daß dieß derselbe Sarg ist zu dem „viel andechtige Frawen in iren nöten und in Krangcheit und bysunder in Kyndesbanden flißlich gebett haben.“ – Es ist auch in der Mitte jeder Langseite der Tumba eine halbkreisförmige Ausbiegung angebracht mit eisernem Dorn, welche ohne Zweifel zwei großen Wachskerzen als Fuß gedient haben, die durch eine am Rand des Deckels befestigte eiserne Zwinge gehalten wurden.

2) Eine große 7′ 61/2″ lange und 6′ 1″ breite

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0109.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)