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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

2. Kirchliche Verhältnisse.

Vor der Reformation gehörte der Bezirk zu dem Bisthum Würzburg und zwar nach einer im 15. Jahrhundert erfolgten neuen kirchlichen Eintheilung zu dem 6. Archidiakonat, Land-Kapitel Ingelfingen; die Orte: Ernsbach, Forchtenberg, Orendelsall, Sindringen; und zum 7. Archidiaconat, Landkapitel Weinsberg: Baum-Erlenbach, Eschelbach, Kirchensall, Langenbeutingen, Neuenstein, Oehringen, Waldenburg.

Nach der Reformation 1577 wurde zu Oehringen eine General-Superintendur, zu Neuenstein, Pfedelbach, Waldenburg Superintenduren errichtet.

Im Jahre 1807 kamen zur General-Superintendur Heilbronn die Dekanate Oehringen und Ingelfingen, zu welchem letzteren im Oberamte gehörten: Ernsbach, Eschenthal, Forchtenberg, Kupferzell und Sindringen.

Im Jahr 1810 wurde die General-Superintendur Oehringen errichtet (Sitz in Schönthal), deren Sitz aber 1820 nach Hall verlegt. Das Dekanat Oehringen gab 1822 an das Dekanat Weinsberg ab Mainhard und Unterheimbach und erhielt dafür die fünf ebengenannten Orte Ingelfinger Dekanats.

Gegenwärtig besteht das Dekanat für sämtliche O.-A.-Orte mit Ausnahme von Gaisbach und Künsbach, Gem. Feßbach, welche zum Dekanat Künzelsau, für Schwöllbronn und Verrenberg, welche als Filial von Bitzfeld nach Weinsberg gehören.

Was die katholischen Orte betrifft, so waren dem Kapitel Krautheim zugetheilt Kupferzell um 1726, Waldenburg 1750, Pfedelbach 1794.

Im Jahr 1808 wurde Pfedelbach zu Neckarsulm eingetheilt; Kupferzell und Waldenburg kamen mit anderen Orten unter einen Dekanats-Commissär. Die förmliche Auflösung des Land-Kapitels Krautheim trat aber erst 1817–1828 ein, wo diese Orte unter das Land-Kapitel und Dekanat Amrichshausen kamen.

Die israelitische Kirchengemeinde Ernsbach gehört zum Rabbinat Braunsbach.

Juden.

Daß schon im 13. Jahrhundert Juden in Oehringen waren, zeigt die Urkunde von 1253: „Der Voit sol auch haben allein die Juden.“

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0085.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)