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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

eingespannt. Die meisten Pferde haben Oehringen, sodann die Bauernorte Zweiflingen, Westernach, Klein-Hirschbach, Mangoldsall, Wohlmuthhausen, Gaisbach, Feßbach, Kupferzell. Die wenigsten Pferde sind in Gnadenthal, Windischenbach, Ober-Steinbach, Eschelbach, Adolzfurth. Das Halten von Pferden ist in Zunahme begriffen, theils aus einer gewissen Eitelkeit, theils um an Mühe und an Dienstboten zu sparen. Die Fohlen werden 2–3jährig in Ellwangen und Ulm aufgekauft und die Pferde an die Remonte-Commission oder sonst im Lande verkauft. Eine Beschälplatte besteht in Oehringen, die auch vom OA. Weinsberg theilweise benützt wird. Außer der Beschälplatte in Oehringen werden auch Stuten auf die Platten von Neuenstatt und Künzelsau zur Bedeckung gebracht. Die Pferdezucht selbst ist nicht bedeutend und auch nicht in Zunahme. Die Preise bei der Remonte sind von 24–28 Louisd’or.

Rindviehzucht. Der Bezirk hatte am 2. Januar 1862: 131 Zuchtstiere, 2435 Ochsen und Stiere, 7830 Kühe, 7981 Stücke Schmalvieh, 691 Kälber, zusammen 19.068 Stücke.

Sonach kommen auf 100 Morgen Fläche 24,6 Stücke und 100 Menschen theilen sich in 60,4 Stück Rindvieh. Nach der Zahl des Rindviehs nimmt der Bezirk in der Reihe der Oberämter die 12. Stelle ein.

Die meisten Ochsen und Stiere hatten: Langenbeutingen 194, Geißelhardt 186, Westernach 162, Waldenburg 117; die wenigsten Forchtenberg 0, Orendelsall 6, Ernsbach 10. Die meisten Kühe hatten: Westernach 388, Zweiflingen 340, Pfedelbach 313, Langenbeutingen 308, Gaisbach 304; die wenigsten Kühe: Orendelsall 70, Möglingen 75, Eschenthal 77; das meiste Schmalvieh: Feßbach 382, Zweiflingen 380, Westernach 359, Geißelhardt 336, Wohlmuthshausen 302, Langenbeutingen 300; das wenigste: Eschenthal 59, Möglingen 70, Cappel 79.

Der vorherrschende Viehschlag ist der Neckarschlag (braun), sowohl wegen des guten Fleisches als wegen der Zunahme des Gewichtes bevorzugt. Der braun-blasse Hallerschlag ist wegen des guten Fleisches ebenfalls beliebt. In neuerer Zeit wird Simmenthaler mit der Neckarrace gekreuzt; es wurden 12 Stück theils Farren, theils Kalbeln von dem landwirthschaftlichen Verein aus Simmenthal bezogen. Farren Simmenthaler Race sind in Cappel, Neuenstein, Michelbach, Erlenbach.

Die Farrenhaltung ruhte früher an den meisten Orten auf

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0065.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)