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1520. s. Möckmühl.

1538. Schultheiß und Gemein zu Maisenhelden vertragen sich mit Möckmühl über die Markung und den Viehtrieb – Siegler: Wilhelm v. Neuhausen, Amtmann zu Möckmühl und Bernhard v. Hartheim, Amtmann zu Krautheim, „als Dorf und Vogtsherr zu Mais. als insondere unsere günstige gebietende Junkhern.“ Möckmühler Stadtbuch.

1574. Letzter Hauptverkauf von Gemeindegütern zu M. an die Familie v. Hartheim.

1624. Maisenhälden ist Würzburgisch. Öttinger, Landbuch 129.

1676 s. Züttlingen.

Bewirthschaftung der Freiherrl. von Ellrichshausen’schen Güter Assumstadt, Ernstein, Maisenhälden.

Bis zum Jahr 1789 wurden sämmtliche Güter auf die zur damaligen Zeit gewöhnliche Weise für eigene Rechnung administrirt; auf jedem Gut war ein Geiselmaier oder Saatbauer angestellt, der die ganze Wirthschaft zu leiten hatte. Nach dem Tod des Freiherrn Reinhard von Ellrichshausen wurden die Güter an Pächter gegeben, welche sich besonders auf den Klee- und Repsbau legten. Als im Jahr 1813 der Pacht des Assumstädter Guts zu Ende gieng, nahm Freiherr Ludwig von Ellrichshausen, der theoretisch und praktisch die Landwirthschaft ausgezeichnet verstand, (s. S. 684 ff.) das Gut in eigene Verwaltung und hob es nach allen Seiten durch ganz rationelle Bewirthschaftung. Er führte die Norfolker Vierfelderwirthschaft ein, wobei er seinen Viehstand bedeutend vermehrte; seit 1821 ist der Brabanterpflug im Gebrauch. Die Schäferei wurde bis auf 1500 Stück vermehrt; auch eine Käserei bestand eine Zeit lang. Heutzutage ist das Gut an die Zuckerfabrik verpachtet. – Auf Maisenhälden übernahm 1818 Freiherr Fritz v. Ellr., († als Direktor des landwirthschaftlichen Vereins in Karlsruhe) die eigene Leitung. Er theilte das Gut in 7 Schläge ein, die mit Obstbäumen abgetheilt wurden, und drang auf Vermehrung des Futterbaues, wodurch der Viehstand vergrößert werden konnte. Die Schäferei brachte er auf 800 Stücke, und zwar führte er die feinen Schafe spanischer Zucht ein. Seit 1846 ist das Gut wieder an Pächter verpachtet. Der Viehstand des gegenwärtigen Pächters ist ein ganz vorzüglicher. – Ernstein ist seit 1789 immer verpachtet. Über Schwärzerhof siehe bei Möckmühl.

Der Hopfenbau ist in der letzten Zeit bis zu 20 Morgen ausgedehnt worden und wirft eine gute Einnahme ab. Die Anlage ist niedere Drahtanlage. Ein Garten von 3 Morgen lieferte durchschnittlich per Morgen 7 Centner 23 Pfund, mit einem Erlös von 415 M. (Bei 10jährigem Durchschnitt.) Der Hopfen ist 1877 bei der internationalen Ausstellung in Nürnberg prämiirt worden.

Dem Obstbau wurde seit geraumer Zeit große Aufmerksamkeit geschenkt, indem nicht nur alle Wege, sondern theilweise auch die Schläge mit Obstbäumen besetzt wurden.

Von einem Morgen Acker erntet man auf dem Gut Maisenhälden im Durchschnitt 9 Ctr. Reps, 14 Ctr. Dinkel, 8 Ctr. Weizen, 10 Ctr. Gerste, 8 Ctr. Haber, 140 Ctr. Zuckerrüben, 88 Ctr. Kartoffeln; auf

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 693. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0693.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)