Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Kelter ist das Hartheimische Wappen (Thurm, ohne Figur) wahrzunehmen. Hinter dem Burghof nach Nordwesten, etwas höher gelegen, sind die Trümmer der alten zerfallenen Ritterburg Domeneck. Von derselben ist ein großer runder Thurm übrig, jetzt noch ca. 8 m hoch mit gewaltigen dicken Mauern und einem Verlies; außerdem läßt sich noch ein halber Rundthurm erkennen und in der Richtung gegen Assumstadt eine Mauerecke. Jetzt ist der ganze Platz in Baumanlagen umgewandelt.

Das herrschaftliche Gut, sammt dem nordwestlich vom Schloß liegenden Seehof, umfaßt 129 ha = 409 Morgen, worunter 20,17 ha = 64 M. Wald. Es wurde durch den Freiherrn v. Troyff und dessen Sohn in einen guten Stand gebracht, besonders wurde für den Obstbau viel gethan.


Domeneck. Vielleicht von dem schon 846 mit Züttlingen erwähnten, in Möckmühler Markung gelegenen Thuna, welches Kloster Fulda an das Reich vertauschte, nannten sich Lehensleute Würzburgs und der Herren v. Weinsberg die Tummine, Dumine, welche urkundlich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts mit der Benennung von Tumineck, Domeneck, von 1270 bis c. 1445, vorkommen und auch Assumstadt und halb Züttlingen besaßen. (Oder gehört der Name zu dúme = Daumen?)

Nach dem Aussterben der weltlichen Glieder der Familie, als nur noch der Domherr, nachmalige Bischof von Worms (1427 bis 1445) Friedrich von Domeneck am Leben war, kam um 1420 die Herrschaft an einen Bruder der Witwe des letzten Besitzers, Berenger von Berlichingen, welcher sie schon 1424 an die Stumpff v. Schweinberg und die von Adelsheim verkaufte. Mit der Herrschaft Weinsberg pfälzisch, dann württembergisch geworden, wurde D. 1534 denen v. Hardheim verliehen, nach deren Aussterben 1607 der Würzburgische Theil an die Echter v. Mespelbrunn, der Weinsberger an Hans Kaspar v. Herda, 1676 durch Heirat an Joh. Christoph v. Ellrichshausen, dessen Witwe es 1692 an die Leutrum-Ertingen von der badischen Linie verkaufte. Diese veräußerten D. an die Familie v. Raßler; zu Anfang unseres Jahrhunderts besaß dasselbe der Kanton-Kraichgausche Konsulent Uhl in Heilbronn; 1830 erwarb es der Freiherr Franz Karl v. Troyff, Major und Kommandant der K. Leibgarde zu Pferd, gestorben 1866 als Generalmajor a. D., nachdem ihm sein um das Armenwesen in der Gegend verdienter

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 686. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0686.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)