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Bierer „in das Lehen Domeneck und die Pfarr am Berg, Weinsberger Lehen, abgekommen,“ nahm die Gemeinde Züttlingen, durch die württembergischen Beamten von Weinsberg-Möckmühl unterstützt, einen Pfarrer Alexander Sendler an, der in Sindeldorf (OA. Künzelsau) von dem Kurmainzischen Amtmann Bernhard v. Hardheim wegen evangelischer Predigt und Sakramentsaustheilung vertrieben worden war. (St.A.) Die Herren v. Hardheim in Assumstadt als Patrone duldeten es und ließen, da die Pfarrgefälle in Züttlingen späterhin „an ihnen selbst so gering waren, daß sich kein Pfarrherr allein damit betragen konnte“, beide Pfarreien durch ihren Pfarrer von Assumstadt versehen, wie das heute noch der Fall ist. Im 17. Jahrhundert findet man die Nachricht, daß in Züttlingen nur eine Kirche und kein Pfarrhaus sei, die sonn-, fest- und feiertäglichen Gottesdienste für beide Gemeinden in der Kirche zu A., die Taufen, Kopulationen und Leichengottesdienste in beiden Kirchen gehalten werden. 1795 wurde die Kirche in A., 1844 auch die in Z., je wegen Baufälligkeit, abgebrochen und 1856/7 von der Patronatsherrschaft und Gemeinde eine neue Kirche in Z. erbaut. Pfarrer von Assumstadt-Züttlingen, in ersterem Orte wohnhaft: Alexander Sendler 1539. Balth. Schmidt 1554. Valentin Keyser 1585. Joh. Keim v. Assumstadt 1596. M. Joh. Phil. Rosa 1618. M. Rabanus Wolffart 1620. M. Joh. Kelwer 1634. M. Joh. Ge. Dopff 1636–37. Vakanz .. Hueblein 1643. Joh. Egidius Schrank 1644. M. Hieron. Knaus 1651. Dav. Carolus 1653. Joh. Ge. Romig 1656. Joh. Gottfr. Alberk 1660. Christof Heinr. Herrmann 1674. Joh. Eberh. Anns 1696. Friedr. Wilh. v. Olnhausen 1729. Phil. Friedr. Apin 1737–76. Joh. Andr. Hofmann 1786–1844. Gust. Ad. Bilfinger 1846–52. Karl Knöde1 1861–67. Wilh. Karl Sandberger 1874–80. Karl Faber 1880.

Von einer evangelischen Schule in Z. ist frühe die Rede. Nach einer Notiz im Jagsthauser Archiv wurde der Böhme Wenzeslaus, welchen Junker Wolf von Hardheim um 1560 zu Brenz nach Stuttgart um einen Pfarrer für Hardheim schickte, nachher Schulmeister in Züttlingen.


8. 9. Jahrh. Willirih und seine Gattin Burgunt schenken dem Kloster Fulda ihr Eigenthum an Gütern und Leuten in villis Meitamulin, Zutilingen, Jagese. Dronke, Trad. et ant. Fuld. p. 16.

Ebenso Willihere seine Güter in villa Zutilingen. Ebend. 17. (Ein Willihereshus s. unten 846.)

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 680. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0680.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)