Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gegenüber von Domeneck auf den Pfaffenäckern. Funde: Grundmauern, Stücke von Ziegeln, Heizungsröhren, Gefässen, der obere Theil von einer großen Amphore (W. F. VI, 296); ebenso ergaben sich Funde beim Habicht im Hardthäuser Wald.

Ein germanischer Grabhügel, unweit des freiherrlich von Ellrichshausenschen Hofguts Ernstein auf der Höhe des Bergkammes gelegen, wurde 1864 durchschnitten; es fanden sich in demselben nur schwache Reste von Kohle und Asche. – Auf den Äckern unweit Züttlingen gegen Maisenhälden wurde ein gegen 3 Zoll langer, 11/2 Zoll breiter und 7‴ dicker Streitmeißel oder Donnerkeil mit sehr scharfer Schneide, aus Kieselschiefer, ausgegraben.

Über Ernstein und Domeneck siehe unten.


Züttlingen, alt Zutilingen, Ort eines Zutilo, wird schon in der Zeit der fränkischen Könige Pipin und Karl aus Anlaß von Schenkungen an das Kloster Fulda genannt. Es war Reichslehen, geliehen an den Bischof von Würzburg (vielleicht vorher an die Herren von Dürn – s. Möckmühl) und weiterhin theils an eine Adelsfamilie, die sich von Z. nannte und wohl eines Stammes mit denen v. Ernstein war, theils an die Herren von Domeneck. Durch Heirat kam der Züttlingen-Ernsteinische Theil an die Helmstadt, von diesen an die Rüd v. Bödigheim, weiter an die Neideck, Berlichingen, Echter von Mespelbronn, von letzteren 1628 durch Tausch an Hans Kaspar v. Herda, 1676 durch Heirat einer von dessen Enkeltöchtern an die noch hier ansäßigen Herren von Ellrichshausen. Begütert waren in Z. zeitweilig außer den Genannten: Hohenlohe, von Stetten, Stumpff v. Schweinberg, die Klöster Seligenthal und Schönthal, das Stift Möckmühl.

Die Pfarrei wurde von Würzburg 1325 dem Stift Mosbach einverleibt. 1442 ist nach dem Amorbacher Kopialbuch Pfarrer Walter Verber (Tinctor, Färber). Im Würzburger Synodalbuch von 1453 stehen als Pfarreien neben einander: Asamstat, Zutlingen und folgt dann die primissaria in Siglingen. Letztere Gemeinde, mit Reichertshausen, Kresbach und Maisenhälden bis zur Reformationszeit nach Z. eingepfarrt, führte 1497 Klage gegen den Pfarrer Heppelmann, daß er ihren Gottesdienst, welchen ein Frühmeßkaplan besorgen sollte, vernachläßige; Pfalz und Würzburg trugen dem Probst von Möckmühl, Konrad Wohlgemuth, auf, Abhilfe zu schaffen. Als 1539 der Pfarrer Johann

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 679. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0679.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)