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in 100 Unzen
Gran      
in 16 Unzen
Gran      
      Übertrag 198,42 31,73
Kohlensaurer Kalk 8,26 1,32
Kohlensaure Bittererde 1,34 0,21
Kieselerde 0,18 0,05
208,20 33,31

Die Quelle enthielt somit im Jahr 1837 nicht ganz 1/3 % Kochsalz.

Mit der Soolspindel untersucht zeigt das Wasser gegenwärtig einen Gehalt von 1 Grad an Kochsalz und anderen Bestandtheilen. Sein Geschmack ist salzig und bitterer als der der gewöhnlichen Soole, was von seinem Gehalt an Glauber- und Bittersalz herrührt. Das Wasser wird noch jetzt manchmal von Badgästen und Bewohnern von Offenau getrunken und soll abführende Wirkung haben.


Geschichte und Beschreibung der Saline Clemenshall[1].

Die Gründung der Saline Clemenshall geschah durch eine Gewerkschaft im Jahre 1754 unter dem damaligen Deutschmeister Clemens August Herzog von Bayern, Kurfürst und Erzbischof zu Köln, von welchem das Werk seinen Namen hat. Veranlassung dazu gab das lange vorher bekannte natürliche Vorkommen von salzhaltigen Quellen bei dem Orte Offenau, welche schon in einer gedruckten Beschreibung des dortigen Badbrunnens von einem Dr. Marius im J. 1584 erwähnt werden. An der Spitze des Unternehmens stand der kaiserl. Reichs- und fürstl. Baden-Durlach’sche Hof-Postmeister Georg Adam Herzog zu Durlach und ein früherer Hufschmid und nachheriger Gastwirth Joh. Michael Schambach von Bruchsal, welcher den Bau und Betrieb des Werks leitete und später im Jahre 1763 auch die Anlage der Saline Kissingen übernahm, wozu er seine Kenntnisse von der in seinem Geburtsorte betriebenen Saline geholt hatte. Unter den übrigen Theilhabern befanden sich u. A. die bekannten bergwerkslustigen Calwer Häuser Dörtenbach und Zahn, sodann mehrere hohe Pfälzer Beamte in Mannheim und kurfürstl. Räthe, welche der Sache förderlich sein konnten. Nach dem mit der Deutschordens-Regierung zu Mergentheim abgeschlossenen Pachtvertrag wurde die zu errichtende Saline der Gesellschaft auf 40 Jahre – vom ersten Salzsud an gerechnet – in Bestand gegeben, so daß nach Verlauf dieser Zeit sämmtliche Einrichtungen unentgeltlich an die Herrschaft fielen mit Ausnahme der erkauften Grundstücke, welche im Ankaufspreise, sowie der Mühlen, Wohnhäuser und Wasserleitungen, deren Werth nach unparteiischer Schätzung oder mit einem Aversum von 30.000 fl. ersetzt werden sollte. Von einer Abgabe waren die


  1. Von Oberbergrath v. Xeller.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 610. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0610.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)