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4. Ein neben der Kanzel hängendes steinernes Epitaph, eine auf einem Todtenkopf liegende Figur mit Sanduhr darstellend, mit den Wappen von Limpurg, Erbach und Bitsch, ist gewidmet dem am 26. Juli 1590 gestorbenen 12 Wochen alten Gottfried, Söhnlein des Reichserbschenken Eberhard, Herrn zu Limpurg.

5. Ein Ölbild an der südlichen Wand, Jesus den Kinderfreund darstellend, mit dem Spruch: Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn solchen ist das Himmelreich; gewidmet dem Andenken des im J. 1594 gestorbenen jungen Friedrich Eberhard, Söhnchens des Eberhard von Limpurg, Neapoli praefectus semperque liber.

6. Auf einem Bilde, die Taufe Jesu darstellend, knieen ein Vater mit 2 Söhnen und eine Mutter mit 6 Töchtern. Umschrift: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, darumb wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Anno dni 1598 den 29. Dec. starb selig in Christo der Ehrnhaft und vornehme Heinrich Dörtzbach, Burger und des Gerichts allhie . .; daneben: anno 1607 den 3. Nov. starb in Gott selig die erbare Maria Heinrich Dörtzbachs seel. nachgelassene Wtb, deren Seelen Gott gnädig sei.

7. Über einer der Thüren gegen Süden hängt ein Bild, auf welchem ein junger Ritter vor einem Crucifix kniet. Inschr.: Mittwoch Morgens umb 5 Uhr 7. Decbris ao. 1631 stirbt der Wohledel und gestreng Johannes Philippus von Ehrenberg, seines Alters 18 Jahr, als er auss dem Krieg kranck nacher Newenstatt Kommen, ligt allhier im Chor begraben, dessen Sel Gott genade.“ Umschrift: Der Mensch vom Weib geboren lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe.

b) Im Chor an der nördlichen Wand stehen neben einander zwei große Grabdenkmäler der von Gemmingenschen Familie; sie sind an Größe, Anlage und Bemalung ziemlich gleich, nur ist das eine noch zopfiger gehalten als das andere. Das Gemälde auf dem einen, links vom Beschauer, zeigt die Auferstehung, das rechts Jesus am Kreuz. Bei beiden tragen je 4 bemalte und vergoldete kannelirte Halbsäulen mit korinthischen Kapitälen einen mit Köpfen geschmückten Fries; zwischen den Säulen sind zu beiden Seiten je 6 kleine Wappen über einander, und zwar sind die rechtsseitigen auf beiden Epitaphien gleich. Oben im abgebrochenen Schnörkelgiebelfeld, dessen Ecken mit Früchten ausgefüllt sind, stehen neben einander 2 größere Wappen, nemlich auf dem einen die von Gemmingen und Grumbach, auf dem anderen die von Gemmingen und Becka (Meißnisches Geschlecht). Unter dem die Auferstehung vorstellenden Bild knieen mit Namensbändern: Hans Philipps, Bernolf, Hanß Conratt, Eberhard, Bernolf; Anna Maria, Anna Rosine, Maria Magdalena, Helene Maria, Maria Salome, Anna Dorothea. – Inschrift: Uff Sonntag den 17. Monatstag Decbris ao. 1609 ist in Gott seeliglich entschlaffen der Edel und Vöst Bernolff v. Gemingen zur Bürg. Desen Leicha der Allmechtig ein fröliche Uferstehung verleihen wölle. Amen. – Uff Dienstag vor Mittag d. 15. Sept. 1607 ist in Gott seeliglich entschlaffen die Edle und tugendsame Fraw Anna von Gemingen, geb. von Grumbach, deren Leicha der Allmechtig eine fröliche Ufersteung verleihe. Amen. Die 12 kleinen Wappen auf beiden Seiten sind ohne Namen.

Auf dem zweiten Bild kniet unten ein Ritter und seine Frau betend. Inschrift: Mittwoch den 29. Januarii 1617 ist der wohledel und

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0539.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)