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Äußere und nähere Sülz (= Örtlichkeit, wo salziges Wasser im Boden sitzt, oder wo sich eine Salzlecke oder auch eine Wälzlache für das Wild oder das Herdvieh findet) sind alte Möckmühler Flurnamen. In der äußeren Sülz war den Herren v. Hartheim auf Domeneck aus guter Nachbarschaft ein unschädliches Häglein zu schlagen gestattet, was 1590 dem Junker Georg Wolf v. Hartheim wegen sonderer Verwüstung verwehrt wurde.

In alter Zeit gehörte zu Möckmühl ein jetzt abgegangener Hof Gorspach, über welchen Näheres unten bei Roigheim zu finden ist.


24. Neuenstadt am Kocher (an der Linde),
Stadt, Gem. II. Kl., mit 1538 Einw., worunter 61 Kath., Filialisten von Kocherthürn, und 7 Isr. zur Synagoge Oedheim gehörig, 8 eig. Konf.


Neuenstadt, an Zahl der Bevölkerung die dritte Stadt des Bezirks, ist Sitz des evangelischen Dekanatamts für den Oberamtsbezirk Neckarsulm, des Forstamts für die Reviere Gundelsheim, Möckmühl, Neuenstadt u. a., des Kameralamts für den Bezirk Neckarsulm, eines Revieramts und eines Amtsnotariats. Zwei praktische Ärzte und eine Apotheke sind in der Stadt.

Das Wappen der Stadt zeigt oben zwei silberne Weinsbergische Schildchen im blauen Feld, unten statt des dritten Schildchens der Herren von Weinsberg „zum Gedächtnis an die alte Stadt Helmbund (s. u.) einen verschlossenen silbernen Helm“. (Vgl. Württ. Jahrb. 1854 II. S. 148.)

Die Stadt, welche in ihrer heutigen Anlage ein gestrecktes, mit der Spitze nach Westen sehendes Dreieck bildet, liegt am Ende eines sich nach Westen ziehenden Höhenzugs im spitzen Winkel der sich vereinigenden Flüsse Kocher und Brettach; sie senkt sich demnach gegen Westen in mäßigem Fall hinab, während sie nach Norden zum Kocherthal sehr steil, gelinder nach Süden,

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 534. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0534.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)