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Rentkammer, Namens der Kellerei Möckmühl, wegen des Stifts Gerechtigkeit von 1/3 des großen Zehnten in ganzer Möckmühler Markung. St.A.

1842–44. Kameralamt Neuenstadt vertauscht an Fürstl. Leiningensches Rentamt Buchen Weingilten in Ruchsen gegen solche in M. St.A.

1849. Die Straße von Züttlingen durch Möckmühl nach Roigheim wird gebaut. Die steinerne Jagstbrücke, bis dahin Gemeindeeigenthum, stürzt in Folge Hochwassers theilweise ein und wird vom Staat mit einem Aufwand von 40.000 Gulden neu hergestellt, von der Stadtgemeinde mit 6000 Gulden abgelöst.

1854. Jan. 14. Die ehemalige Zehntscheuer mit mehreren Wohn- und Nebengebäuden brennt ab.

1858. Die Jagstthalstraße von Möckmühl wird vollendet und ein Postamt errichtet.

1860. Septbr. 28. Eine Feuersbrunst zerstört 8 Haupt- und 3 Nebengebäude und beschädigt noch 12 Nebengebäude.

1869. Aug. 18. Eröffnung der Eisenbahn.

Parzellen:

Brandhölzle, Hof, südöstlich von der Stadt auf der Höhe des rechten Jagstufers.

Schwärzerhof, südwestlich von der Stadt auf der Höhe rechts von der Jagst. Auf demselben steht ein herrschaftliches Haus mit Mansardendach, anfangs dieses Jahrhunderts gebaut; das sog. Pächterhaus im Schweizerhausstil, dabei Stallungen u. s. w. Das Gut enthält jetzt an Feld 110 ha 19 ar, an Wald 5 ha 19 ar und ist (als Allod) seit 1815, in welchem Jahr es von Freifrau Philippine von Ellrichshausen gekauft wurde, im Besitz der Freiherren von Ellrichshausen zu Assumstadt. Der Boden ist ein kalkhaltiger, warmer Lehmboden, der sich besonders zum Luzernbau eignet. Die jetzige Gutsherrschaft hat das Gut durch tüchtige Bewirthschaftung, insbesondere durch Einführung des Kleebaus und der Obstbaumzucht, aus einem sehr herabgekommenen zu einem einträglichen, rationell betriebenen Gut erhoben.

Schwärzerhof, alt Schwerza (wohl von dem schwarzen Humus), früher auch nach dem ursprünglichen Besitzer Tümming (Domeneck) Tünnings-, Thennichs-, noch 1770 „Thonnichs- oder Schwörzerhof“ genannt, kam von den Möckmühler Hohenlohe theils an das bei Osterburken gelegene Cisterzienserinnenkloster Seligenthal, theils an das Chorherrenstift Möckmühl. Den Seligenthaler Antheil erwarb 1539 die Stadtgemeinde Möckmühl; über den Stiftshof siehe 1696 ff.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 532. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0532.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)