Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auf einem zweiten; anno mccc .... starb ..... geborn ..... Echterin. Ein weiterer Grabstein an der Wand im Schiff links vom Eingang zeigt eine Klosterfrau, unten 2 Wappen und am Rande 2 Inschriften, die nicht mehr ganz erhalten sind; die innere: anno 1547 auf den 13. Martii (?) starb die edell und tugendsam Muetter und Oberinn . . . von Neideck der selen Got gnad . . . .; die äußere: anno dni 1547 auf den 16. Juny starb die edele und tugendsam Muetter und Oberin . . . ach, der selle Got gnad in Ewigkeit (Hedwig von Thierbach?).

Der massive viereckige, etwas unförmliche Thurm steigt in 3 Stockwerken auf und trägt oben ein für seine Dimensionen etwas kleines schiefergedecktes Kuppeldach; das dritte Stockwerk zeigt Pilaster an den abgeschrägten Ecken. Auf dem Thurm hängen 3 Glocken. Inschrift der größten: Friderico regi parochiani de Kocherdirn gratias agunt. Gegossen von C. G. Neubert in Ludwigsburg anno 1813; der mittleren: Gegossen von C. G. Neubert in Ludwigsburg anno 1813; der kleinsten: Jeder Glockenklang rufe hier aus den Dank. Gegossen von C. G. Neubert in Ludwigsburg anno 1813.

Die Kirche steht auf dem ummauerten früheren, seit 1878 verlassenen Begräbnisplatz, auf dem sich mehrere neuere sauber gearbeitete Grabsteine befinden. Außen an der Chorapsis ist der Grabstein des früheren Deutschordenspriesters und Pfarrers Sebastian Kuhn, Stifters der Armenstiftung in Kocherthürn, † 1781. Daneben der Grabstein des Pfarrers Franz Anton Claudius Keller, 9 Jahre Pfarrer hier, † 27. April 1824. Der jetzige Begräbnisplatz liegt außerhalb des Orts an dem Wege zum Hösselenshof.

Das Pfarrhaus, ein stattliches zweistockiges Gebäude mit Mansardendach, aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts stammend, steht in der Nähe der Kirche; über dem Eingang das Ordenskreuz und eine Fürstenkrone. Neben dem Haus ist ein Hof und die dazu gehörigen Ökonomiegebäude, hinter welchen sich ein großer schöner Garten, nach Westen gehend, anschließt. An der zur Pfarrei gehörigen Scheuer, welche zwischen der Kirche und dem Pfarrhaus steht, liest man über dem Thorbogen die Jahrszahl 1572 (?) darüber Hans und Bartolomeus Fratr ... – Die Unterhaltung der Kirche liegt der Stiftung auf, die des Pfarrhauses dem Staat. –

Das Rathhaus steht an der Hauptstraße, die nach Stein führt und enthält unten Remisen.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 490. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0490.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)