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Nach der Tradition soll hier ein Kloster gestanden haben; auch habe man beim Fundamentgraben für neue Häuser einen Sarg mit einem Gerippe hier gefunden. – Mauerreste von dem abgegangenen Hertrichshausen (s. u.) finden sich ferner im Schlag „Hohle Buche“ (Bettladenschlägle). – Nach Ganzhorn lassen sich endlich die zum Theil aus Tuffsteinen bestehenden Grundmauern eines sog. Burgstalls finden unfern der von Kochersteinsfeld auf die Neuenstadt-Öhringer Straße einmündenden Vizinalstraße.

Flurnamen: Alte Burg, Burgauäcker, Burgauwiesen, Burgstall im Ried genannt, Stallwiesen (in der Nähe des Fußwegs nach Langenbeutingen), alte Bürg. Mönchsholz beim Schweizerhof, Diebssteige. Im Kreuzgärtle soll ein Begräbnisplatz gewesen sein.

Eine hübsche Aussicht gewähren der Rosenberg und die alte Burg.

Der Schweizerhof liegt nordöstlich vom Dorf unweit der Markungsgrenze; in der Nähe davon die Ziegelhütte. Der Hof wurde von Herzog Karl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt († 1742) als „Jagd-Sejour“ angelegt. (Gratianus.)

Der Buchhof liegt nordöstlich vom Schweizerhof, nahe dem äußern Pfizhof an der alten Hauptstraße.

Kochersteinsfeld, alt meist nur Steinsfeld genannt und deswegen öfters mit Lehren-Steinsfeld, OA. Weinsberg, und Steinsfeld, bayr. BA. Rothenburg, verwechselt, hängt wohl irgendwie mit dem zu Ende des 11. Jahrhunderts zugleich mit Lampoldshausen (s. o.) genannten Steinaha und dem jetzigen Steinbach, der bei unserem Steinsfeld in den Kocher fließt, zusammen. In die Geschichte tritt es im 13. Jahrhundert als vom Reich gehendes Lehen der weithin in unsern Gegenden begüterten Herren von Dürn (Walldürn), welche damit ihrerseits einen Ortsadel, der auch den Namen Blatz führte, belehnt hatten. Jenen verdankte wohl auch das Kloster Amorbach im Odenwald das Kirchenpatronat zu K., welches von demselben 1281 an die Herren von Weinsberg veräußert wurde. Ebenso bekam durch die genannten Herren v. Dürn (1289), sowie durch Töchter und andere Angehörige der Steinsfelder Familie frühe das Frauenkloster Gnadenthal bei Hall einen Hof und andere Güter und Einkünfte daselbst. Im 14. Jahrhundert sind die Herren v. Weinsberg die Lehensherren des Orts (Reg. 1371.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 481. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0481.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)