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erhält; das übrige wird verkauft, und der Erlös, ca. 3000 bis 4000 fl., fließt in die Gemeindekasse.

Für das Weiderecht bezieht die Gemeinde 600 fl. Pachtgeld von einem fremden Pachtschäfer, der im Sommer 200, im Winter 400 Bastardschafe weiden läßt, welche im Ort überwintern. Für Pferchnutzung werden 400 fl. erlöst.

Eigene Güterstücke der Gemeinde sind zum Theil dem Farrenhalter überlassen, zum Theil verpachtet und tragen jährlich etwa 100 fl.

Die Viehmastung ist nicht unbedeutend.

Das Fischrecht, das der Gemeinde zusteht, ist um 4 fl. verpachtet. Man fängt im Kocher Weißfische, Barben, Schuppfische und hie und da Hechte und Schlaien.

Stiftungen. Der Grundstock der Stiftungspflege beträgt 9212 fl. Einzelne Stiftungen: 1. Zu Brot unter Hausarme: von Pfarrer Hochstetter 200 fl., Kameralverw. Schlotterbeck 50 fl., Schultheiß Kachelsche Eheleute hier 100 fl., Christian Kachel, Hirschwirths Witwe 200 fl., Imanuel Ehrenfeld 18 fl., Christoph Häußerer hier 25 fl. 55 kr. –> 593 fl.

2. Unbekannt 34 fl., 1762 Prinzeß Charlotte v. Neuenstadt 80 fl., 1777 Schultheiß Schmidtsche Eheleute 30 fl. und andere, zusammen 224 fl., deren Zinsen jährlich unter die Hausarmen vertheilt werden sollen.

3. Zu Confirmandenbibeln, Schulbüchern etc. Zinsen aus 516 fl. 30 kr. wovon Joh. Baptista v. Palm, Württ. Kammerherr und Oberforstmeister in Neuenstadt 185 fl., Pfarrer Hochstetter 100 fl., Baron v. Müller 200, Bürgermeister Wallerstein hier 30 fl. gestiftet haben.

4. Für Altar- und Kanzelbekleidung 95 fl.

5. Für vater- und mutterlose Waisen oder für andere Söhne und Töchter armer Eltern zur Erlernung einer Profession, ferner für arme Witwen je 400 fl. –> 800 fl. von Pfarrer M. Hochstetter.

6. Zum Grundstock des Heiligen von verschiedenen Personen 586 fl.

7. Zu Kirchenbaukosten und Kirchengeräthen 187 fl. 32 kr.

8. Zur Verbesserung des Schuldienstes von Pfarrer M. Hochstetter 200 fl.

9. Zur Deckung der Verwaltungskosten von Nr. 5 von demselben 100 fl.

Gesammtsumme dieser Stiftungen 3284 fl. 47 kr.

Alterthümer. In der „alten Burg“ etwa 11/2–2 km nordöstlich vom Ort, auf einem Bergvorsprung auf dem rechten Kocherufer stehen alte Mauerreste; dieselben sollen sehr fest sein, so daß es Mühe koste, sie loszubringen, soweit sie nicht verwittern. Die südlich davon gelegenen Weinberge heißen „alte Burg“. – Im Ort selbst, westlich von der Kirche, findet sich ein Häuserkomplex, welcher den Namen führt: „auf der Burg“.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0480.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)