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vernünftiger Christ und gutdenkender Philosoph; meinte es mit allen gut, nur nicht mit sich selbst, denn er starb ohne je geheirathet zu haben. Gestiftet von seinen Schwestern.“ Auf dem Boden hinter und neben dem Altar sind mehrere stark abgetretene Grabsteine; auf einem wahrscheinlich das Liebensteinische Wappen, auf einem zweiten die Jahreszahl 1541, auf einem dritten: ehrenfest Frau Elisabeth. – Weitere Grabsteine mögen unter den Frauenstühlen sein.

Das Pfarrhaus liegt neben der Kirche, nach Norden gegen die Kirchgasse. Die Zeit seiner Erbauung ist unbekannt; 1843 wurde es durch einen Anbau gegen Süden vergrößert. Die Baulast an der Kirche und am Pfarrhaus hat die Gemeinde, ebenso für die Uhr und die Glocken; für den Thurm die Stiftungspflege.

Der jetzige ummauerte Begräbnisplatz liegt außerhalb des Orts, südwestlich, an der Straße zum Bahnhof; er wurde schon seit dem 16. Jahrhundert benützt und ist 1824 und 1868 vergrößert worden. Über dem Thor sind die Wappen von Greck und Gemmingen und die Jahreszahl 15 5. Aus dieser Zeit stammt wohl auch die an der Ostseite des Kirchhofs stehende Kapelle. Sie wurde vor ca. 25 Jahren renovirt. Das Innere derselben enthält nichts als einen einfachen Altar. Der Boden ist mit Cementplättchen sauber belegt, die Decke flach und wie die Wände geweißt. An der südlichen Mauer der Kapelle außen ist der obeliskenartige Grabstein des Lorenz Christian Bender, Pfarrers allhie † 1792. Auf dem Kirchhof sind mehrere stattliche neuere Grabmäler von Privaten. An der südwestlichen Ecke befindet sich die mit eisernem Gitter eingefriedigte, seit 1876 gebaute Gruft der freiherrlichen Familie von Wächter-Lautenbach. Es ruhen hier: August Heinrich Christoph Freiherr von Wächter, K. Kammerherr und geheimer Legationsrath, Ministerresident an dem K. Niederländischen Hofe, geb. 4. Mai 1776, † 7. Nov. 1852; Maria von Wächter, geb. Hagen, † 1831; Ludwig Christoph, Freiherr von Wächter, geb. im Haag 1806, † in Stuttgart 6. Okt. 1856; am 6. August 1879 wurde beigesetzt Freih. Johann August von Wächter, K. Württ. Staatsminister a.D., geb. den 3. April 1807, † den 3. Aug. 1879 auf Lautenbach. –

Der Gemeinde gehören folgende Gebäude: das Rathhaus, ein Eckhaus an der Hauptstraße; es hat an der Süd- und Ostseite im untern Theil noch ein alterthümliches Aussehen, während

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 459. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0459.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)