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finden; es stand wahrscheinlich an der Stelle, wo heutzutage das Rathhaus steht.

Flurname: Kapelrainäcker.


Hagenbach, alt Hagenbuch, von hagan oder hag = Dornbusch, Dorn, Gestrüpp und buoch, ist altes Reichsgut, womit im 15. Jahrhundert die Herren von Wittstadt (BA. Tauberbischofsheim), die sich darnach von Hagenbach nannten, belehnt erscheinen. Sie verkauften 1506 den Ort an den Deutschorden, der es dem Amt Heuchlingen zutheilte.

Begütert war daselbst seit dem 14. Jahrhundert das Ritterstift St. Peter in Wimpfen.

Kirchlich ist der Ort von jeher dem nahen Unter-Griesheim zugetheilt, dessen Pfarrer dafür ein Drittel des Hagenbacher Zehnten und einen Widdumhof hatte; nur im 18. Jahrhundert versahen einmal die Dominikaner von Wimpfen den Gottesdienst in H. für jährlich 70 Gulden (Frohnhäuser, Wimpfen 283.)


1296. Streitigkeiten des Stifts Wimpfen mit dem Ritter Rudeger v. Wittichestat wegen Zehnten zu Hagenbuoch. St.A.

1356. Ludwig Lutz verkauft an Konrad von Gundelsheim, Pfründner zu Wimpfen im Thal, 1 Pfd. Hllr. aus Gütern zu Hagenbuch und Jagstfeld. St.A.

14. Jahrh. Stift Wimpfen hat in H. einen Hof. Frohnhäuser, Wimpfen 84.

1467. Kaiser Friedrich III. belehnt Konrad v. Wittstadt, genannt v. Hagenbach, mit dem von seinem Vater ererbten Dorf H. am Kocher sammt Vogtei, Gericht und allem Zugehör. Chmel, Regesten Kaiser Friedrichs III. S. 503.

1487. Deutschorden kauft von Hans v. Königsbach die Fischwasser zu H. auf und ab um 35 Gulden. W. F. 5, 347.

1506. Philipp v. Wittstadt, genannt Hagenbach, Ritter, verkauft mit Zustimmung seiner Gemahlin Agathe v. Ramstein das Dorf H. sammt allen Zubehörden, so Lehen vom Kaiser und Reich, an Deutschorden um 2000 Gulden. Ebend. 346.

1512. Der Widdumhof in H., welcher der Pfarrei der Mutterkirche Unter-Griesheim gehört, wird mit Genehmigung des Patrones Pfalzgrafen Ludwig dem Heinz Erlewein gegen eine jährliche Fruchtgilt als Erblehen verliehen. Später bezog das Amt Heuchlingen die Gilt und gab dem Pfarrer dafür 15 Gulden. Heuchl. Lagerbuch von 1686.

1516. Agathe v. Wittstadt verzichtet auf ihren Witwensitz zu H. W. F. 5, 346.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)