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Hall. Später wurde eine Bierbrauerei in dem oben erwähnten Gebäude, dem früheren einstockigen Bandhaus, eingerichtet; das Schloß ist jetzt (seit 1873) im Besitz von W. Würth.

Horneck, so genannt wohl von der Ecke, welche der Berg hornartig gegen den Anbach und den Neckar bildet, wird erstmals im Besitz einer von der Burg sich schreibenden Adelsfamilie 1238 genannt. Nach einem oben S. 387 erwähnten Grabstein, sowie der Deutschordenstradition, welche durch das oben S. 388 beschriebene Votivgemälde sowie eine Schönthaler Chronik (s. Reg.) auf uns gekommen ist, wäre H. um das J. 1250 an die Deutschherren gekommen.

Hiemit im Wesentlichen übereinstimmend nennen 1. Urkunden des Stifts Wimpfen von 1254 und 1258, die erstere einen Konrad v. Horneck, Bruder des Probsts Wernher zu Wimpfen, die zweite einen Bruder Konrad, Hauskomthur zu Horneck; 2. das Todtenbuch des Speirer Domstifts einen Konrad v. Horneck, Sohn eines Meinloch und einer Adelheid; 3. das Jahrzeitenbuch des Frauenklosters Billigheim einen Deutschordensbruder Konrad v. H. und eine Nonne Alheid v. H.; 4. eine Urkunde von 1277 Bruder Wernher, Deutschordens-Komthur in H. Zwischen 1254 und 1258 also wird Konrad von H. Deutschordens-Hauskomthur auf H., 1277 ist Wernher, ohne Zweifel Konrads Sohn, ihm in dieser Würde gefolgt. Andere Angehörige der Familie haben vielleicht um eben diese Zeit sich theils nach Straßburg und Heppenheim gezogen (Reg. 1310. 1496), theils sich in den Besitz der ganz nahe, weiter unten am Neckar gelegenen Burg Hornberg gesetzt: wenigstens treten dort im 14. Jahrhundert die Hornecke von Hornberg auf, deren Wappen in der benachbarten Kirche zu Hochhausen darauf schließen lassen sollen, daß die Horneck, Hornberg und Hochhausen einer und derselben Familie angehören; auch unter den Horneck, Hornick v. Heppenheim begegnet noch 1496 der alt Hornecksche Name Wernher. Im 15. Jahrhundert sehen wir, „nachdem die früheren Deutschmeister, wie die deutschen Kaiser von Pfalz zu Pfalz, so von Ballei zu Ballei, zum Theil auch mit dem kaiserlichen Hof, gezogen waren, die der Ballei Franken zugetheilte Komthurei Horneck eine sogen. Kammerkommende und fester Hauptsitz der Deutschmeister in deutschen und welschen Landen werden. Das Schloß wurde nemlich mit allen seinen Nutzungen, auch dem Bergschloß Stocksberg (OA. Brackenheim) dem Deutschmeister

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0391.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)