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Mauern enthält gewölbte Räume, Küche etc., an der Ostwand erblicken wir wieder das Busecksche Wappen, und eine Freitreppe führt in die Gelasse des südlichen Flügels. Über der Thüre ist eine kleine Steintafel, wornach Joh. Eust. v. Westernach Statthalter T. O. Joh. H. von & zu Rodenstein Hauskomenthur zu Horneckh dis gwelb bawe. Es sind dies die Gewölbe der Trapponei (Materialverwaltung) und wohl auch der Treßlerei (Kassenverwaltung); in das hinterste dieser Lokale, das nur eine schmale Fensteröffnung auf den vorderen Hof hat, mit ungemein dicken Mauern, führt eine Steintreppe.

In dem südwestlich vom Schloß tiefer gelegenen Gebäude, gegen Süden von starken Strebmauern gestützt, welches heutzutage die Brauerei enthält, sind unten ebenfalls gewölbte Räume von steinernen Säulen getragen, der frühere Marstall; über dem von Westen hineinführenden Thor steht die Jahrszahl 1568.

Folgen wir dem vom Schlosse nach Osten führenden Weg, so führt durch die Mauer links nach Norden den Berg hinab ein Pfad durch ein kleines Steinthor mit dem Buseckschen Wappen und der Inschrift: Johann Christoph von Buseck, Raths-Gebietiger der Ballei Franken, Kommenthur zu Horneck und Oberamtmann Scheuerberger Amts T. O. R. 1747.

Weiter nach Osten gelangt man zu dem rechts vom Weg gelegenen, östlich an die Tiefenbacher Straße stoßenden, 4 Morgen großen Schloßgarten mit Terrassen, steinernen Treppen und Rebgängen und einem Springbrunnen im Versailler Stil; außerdem Baumgut. – Endlich findet sich ein Steindenkmal gegenüber v. Horneck an dem durch die Weinberghalden auf den Michaelsberg führenden Fußpfad, gestiftet von Baron von Buseck, Rathsgebietiger etc. „wegen Errettung meines Lebens in einem todgefährlichen Fall an diesem Orth, so geschehen im jahr 1750 den 20. Martii.“. Der Denkstein stand ursprünglich an der gegenüberliegenden nördlichen Seite des Schlosses. Buseck soll dort vom Fenster in den Hirschgraben gefallen sein, ohne Schaden zu nehmen.

Das Schloß Horneck diente, nachdem es württembergisch geworden, kurze Zeit, 1807–11, als Kaserne für Theile der Infanterie-Regimenter v. Neubronn und v. Scharffenstein, später als Spital. Seit 1823 ist es im Privatbesitz, verkauft samt Hetzenberg, Hirschgraben, Schloßgarten und Kaplanei an einen Privatmann Kopp aus Moskau um 10.000 fl.; von diesem ging es um 6500 fl. über in den Besitz von Kaufmann Sandel in

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0390.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)