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Konradts Gebein seines Vaters bei Ime, denen und uns allen Gott gnad. Amen“.

2. Beschreibung eines Bildes, welches in der Kommenden Hornegg zu sehen und zu lesen ist:

Gloria & clypeus ordinis Teutonici Coelitum patrocinio illustris.

Auf diesem Bild ist eine Mutter Gottes, worunter Teutschordensritter sich befinden. Die Unterschrift lautet also: Herr Hochmeister reiset sammt seinen Ordensbrüdern von Pabst Cölestino dem Vierten zu König Heinrich, von dannen zu Kaiser Friedrich dem andern und letzlich zu König Ludwig von Frankreich, welche sämmtlich diesen Orden bestätiget und das Ordenswappen vermehrt und verbessert. Auf einer Seiten sitzt der Pabst auf dem Thron und reichet den knieenden Ordensrittern das Kreuz. Die Unterschrift lautet also: Celestinus der ich geheißen bin: Gottes Gnad gab mir den Sinn, daß ich den Orden angefangen hab und ihn mit dem schwarzen Kreuz begab. Auf der andern Seite sitzet König Henricus. Die Unterschrift lautet also: Zu Jerusalem gewaltiglich was ich zu den Zeiten König Heinerich, da ich mein Wappen leget an diesen Schild, das mich (?) durch Gott ihn behylt. NB. Dieser König überreicht den knieenden Rittern das sog. golden Kreuz in schwarzem. Wiederum auf einer Seite sitzt Kaiser Friedrich auf dem Thron und überreichet den knieenden Ordensrittern den Adler mit diesen Worten: Zum Röm. Kaiser und König was ich Friedrich der ander gewaltig, diesen Schild ich durch Gott ehrt und mit des Reiches Adler ihn mehrt. Ferners auf einer Seite sitzet der König in Frankreich auf dem Thron und überreichet den Teutschordensrittern die Lilien, solche in dem Wappen zu führen, und stehen folgende Worte darunter: Ich Ludwig König zu Frankreich hab gelegt williglich von Gold meiner Lilien vier diesem Schild zu großer Zier.

Diese Bilder wurden nach Hille „anno 1807 nacher Ludwigsburg abgeführt“. Eine Kopie von Nr. 1 hängt im Mantelbau des Schlosses Hornberg bei Neckarzimmern, das Original soll im Germanischen Museum in Nürnberg sein.

Zwischen dem vorderen, westlichen Schloßhof und dem hinteren steht der viereckige, massiv gebaute, 35 m hohe Thurm mit Uhr und 2 Glocken. Erst im zweiten Stock läßt sich an einen Eingang in den Thurm gelangen, in welchem ein tiefes Loch hinabgeht bis zum Niveau des Pflasters im Hof, – tiefes Verlies. Der nördliche Flügel an diesem Hof mit seinen gewaltigen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0389.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)