Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von aufrechtstehenden Löwen gehaltenes abgespitztes Deutschordenswappen, auf einem Band die Jahrszahl 1529. Darüber auf einer Steinplatte liest man folgende Inschrift: „Anno domini 1525 bei Regierung Herr Dietrich von Cleen von Ostermondag des 17. Dags Aprillis bis auf den Sontag Exaudii zu rechen an blibe dis Schloß aus Forcht der bawern grimmickeitt gantz ode und on ein Haupt verlossen stan. Am Sondag noch Ostern warde es von dem Hauffen der Bawern geblündert und genomen, an am Freitag noch Quasimodogenitii des 5ten Dags Maii durch 14 dorzu verordenthen von Bawern in Boden verbrenntt. Die Schloß Stochsberg Sulme Dalaw darauf dergleigen geblündertt zerrisen und abgebrochen, Schewerbergk schön erbaut sampt Heuchlen warden auch als dorvor verbrenth. Dornoch um den Sondag Exaudii nam der Bawern Wüthen mit Blutvergissen ein Ende“. – Links von diesem Thurm führt ein Renaissancethor mit dem Buseckschen Wappen und den Buchstaben „B. C. Z. H. J. O. R. (Buseck Kommenthur zu Horneck) 1732“ in die im südlichen Flügel befindliche alte Schloßkapelle, welche die Grabsteine von 6 Deutschmeistern enthält. (Der jetzige Fußboden mit Dielen, sowie die Decke, welche diesen Raum von dem darüber befindlichen modernen Betsaal trennt, sind bei früherer Benutzung als Spital durchgezogen worden). Die Grabsteine, die durchaus nicht nach einem Muster hergestellt, sondern sehr verschiedenartig in der Ornamentik sind und originell scheinen, sind je zwischen 2 Fenstern (resp. Thüre und Fenster) in die Wand eingelassen und haben eine Höhe von 3 m, eine Breite von 1,20 m. Alle Ritter, über Lebensgröße, stehen aufrecht in betender Stellung im Ordensmantel, barhäuptig, das Kreuz auf der linken Schulter; der Mantel wird von 2 Querschnüren über der Brust gehalten, von wo die Schnüre mit Quasten herabhängen. Die Hände halten den Rosenkranz; Nr. 2 hält außerdem auch noch den Zipfel des Mantels.

1. links vom Eingang an der nördlichen Wand, Grabstein des Deutschmeisters Eberhard von Saunsheim 1420–43, schöne gothische Ornamentik und gothischer Spitzbogen mit Kreuzblume. Der Ritter steht auf einem liegenden Löwen. 5 Wappen, über dem Haupt das Ordenswappen. Umschrift in gothischen Minuskeln: anno domini m°. CCCC°. XLIII° divisionis apostolorum obiit venerabilis frater Eberhardus de Saunßheim praeceptor alomnie . cujus anima requiescat in pace. amen.

2. rechts vom Eingang an derselben Wand, Grabstein des

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)