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Geschichte der Stadt.

Gundelsheim, alt Gundolfesheim, Heimwesen eines Gundolf, erscheint verhältnismäßig bald nach der Römerzeit (s. oben S. 230 f.) wieder, aus Anlaß von Schenkungen, welche Mehrere in G. und Umgebung zwischen 766 und 799 an das Kloster Lorsch in Rheinhessen machen. Ob das Gondoliheim, welches 1188 unter den Hohenstaufischen Hausgütern genannt wird, und ob das Gundelssheim, wo Fridehelm und Reginher von Senesfelt (? Sennfeld, bad. BA. Adelsheim) dem Kloster Hirschau zwei Huben schenkten, unser G. oder Gondelsheim im bad. BA. Bretten ist, können wir nicht entscheiden. Auch vier Gundelsheim im jetzigen Königreich Bayern, namentlich das im BA. Donauwörth gelegene mit seinem alten Adelsgeschlecht, müssen behutsam von dem unsrigen unterschieden werden. So sind wohl insgesammt eher auswärts zu suchen die Deutschordenskomthure, welche sich von Gundelsheim nannten:

Heinrich, Komthur in Öttingen 1361 (Voigt 2, 654.) Johann, Komthur in Blumenthal 1385 (ebend.) Konrad Frey (liber) v. G., Komthur in Ulm 1436 (ebend.). Leonhard v. G., Landkomthur der Ballei Franken 1548 (ebend. 665), vielleicht auch der im Todtenbuch der Deutschhauskapelle zu Mergentheim (W. F. 6, 84) ohne Jahrszahl eingetragene Bruder Johannes von Gundelsen und die Maria Elisabet v. G., Nonne im Kloster Urspring, Zeitschr. d. Hist. Ver. f. Schwab. und Neub. V, 396; endlich der Bischof von Basel, Philipp v. G. im Anfang des 16. Jahrhunderts. Doch hatte auch unser G. eigenen Ortsadel (s. Reg. 1255 ff.), welcher in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter dem Namen N. N. Vogt von Gundelsheim auftritt. Möglicherweise zogen sich dieselben später nach dem nicht sehr fernen Ganerbenschloß Thalheim: Hans Kaspar v. Gundelsheim, wohl der in der Schlacht von Wimpfen 6. Mai 1622 gefallene (Frohnhäuser, Wimpfen 302) heißt in einer Urkunde von 1665 (W. F. 7, 277) „zu Thalheim.“

Begütert erscheinen in G. die von Leinburg (bei Kleingartach) 1283 , die von Weiler (1296), das Stift Wimpfen 1283 ff.

Wann und aus welchen Händen der Deutschorden das schon vor 1398 zur Stadt erhobene G. als Eigenthum erhalten hat, ist nicht mehr nachzuweisen. (Vgl. unten Horneck.) Den Deutschherren

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0377.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)