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wird man oben durch eine reizende Aussicht auf die Stadt und das Thal belohnt. Über dem Eingang erblickt man drei Wappen, in der Mitte das Westernach’sche mit den Buchstaben I. E. A. P. M. O. T. R. C. E. I. D. F. E. E. (Johann Eustach von Westernach, Administrator des Hochmeisterthums in Preußen, Meister deutschen Ordens in deutschen und welschen Landen, Herr zu Freudenthal und Eulenberg 1624–1627), links das Lichtenstein’sche mit A. O. V. L. H. C. Z. H. O. T. R. 1627 (Augustin Oswald von Lichtenstein Hauskommenthur zu Horneck 1625–1641), rechts das des Kommenthurs Schliederer von Lachen mit den Buchstaben W. M. S. V. L. D. B. F. R. G. V. C. Z. H. T. O R. (Wilhelm Michael Schliederer von Lachen der Ballei Franken Rathsgebietiger und Kommenthur zu Horneck. 1618–1625). Inschrift: Diese Kapelle stand ursprünglich an der Straße nach Mosbach unterhalb dem Schlosse und wurde 1858 von Johann Fischer, Prinz-Karlwirth, hieher versetzt. Im Innern erscheint wiederum das Lichtenstein’sche Wappen mit der Jahrszahl 1657, sowie das Kaltenthal’sche mit P. I. V. K. C. Z. H. T. O. R. (Philipp Jakob von Kaltenthal, Kommenthur zu Horneck.)

An der Straße nach Offenau südlich von der Stadt steht eine Kapelle mit Ölberg; sie zeigt die Inschrift (rechts): Augustin Oswaldt von Lichtenstein Comenthur zu Horneck Teutschordensritter und Obristleutenant fieri curavit anno 1638. Mit Wappen, einen Adlerflügel enthaltend. Links ist ein Wappen mit rechtsaufsteigendem gekröntem Löwen und die Inschrift: Johann Egolf von Westernach Comenthur zu Horneck T. O. R. 1652.

An der Straße nach Tiefenbach, links am östlichen Ende des Schloßgartens, steht der Johannesbildstock (Nepomuk), gestiftet vom Kommenthur Buseck, mit dessen Wappen.

Der Stadt gehören folgende Gebäude: das Rathhaus an der Hauptstraße rechts, mit dem städtischen Wappen über der Thüre, noch neu, früher von einem Privatmann gekauft und seit 23. Aug. 1860 als Rathhaus verwendet. Bemerkenswerth ist in einem Zimmer desselben ein großer neuer Thonofen mit dem Gundelsheimer Wappen. Auf dem Rathhaus befindet sich ein „Stadtbuch zue Gundelßheim“ von 1575 an geführt, sowie ein „Auszug aus dem Lagerbuch de anno 1520 und 1668“ vom Jahr 1821, Ortschronik enthaltend. Das frühere Rathhaus, an derselben Straße auf der andern Seite, enthält jetzt die Latein-

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0371.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)