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1. Sept. 1687, nach Horneck gekommen als Kommenthur den 6. Dezembris 1729 und allda mit allen hl. Sakramenten versehen in Gott entschlafen, den 16. Januar 1759 Abends um 3 Viertel auf 5 Uhren. Gott gebe ihm die ewige Ruhe. Amen. Im Annabau ist außerdem ein Hochmeisterwappen mit Fürstenkrone auf Holz gemalt (von einem der 3 bayrisch-pfälzischen Hochmeister.) Außen an der Kirche (Nordseite): 1. Grabstein des Paul Geiger, deutschmeisterischen Schultheißen, gest. 1648; 2. das Standbild eines Ritters mit der Inschrift: anno dom. 1543 am 6. Maitag starb der edel und ehrenfest Balthasar Fuchs von Cannenberg des Stammes und Namens der leczst, dem Gott gnädig sei (Schild mit Kanne); 3. Rosenacker, kayserl. Notar, gest. 1594 (Krebs im Wappen); 4. gegen Westen: Pastor Walbach von Weißenhorn Suevus gest. 1654; 5. gegenüber von Nr. 4 an der Ostmauer des Stadtpfarrhauses: Weis Bavarus Pastor.

Der Kirchthurm erhebt sich in 4 Stockwerken, von denen 3 hohe gothische Fenster zeigen; das vierte ist von Holz, darüber hohes spitziges Schieferdach. Auf dem Thurm hängen 3 Glocken mit folgenden Aufschriften: 1. Auf der größten: den 14. Juli 1673 ist umgegossen worden diese Glocken durch die Stadt Gundelsheim unter dem hochwürdigsten Fürsten und Herrn Joh. Casparo Administr. O. T. R zu Ehren der h. Dreifaltigkeit, unserer lieben Frauen, St. Nicolai, deren Namen Maria Susanna. Jörg Schultheiß und Hans Philips Müller Burgermeister. Stephanus Brunkler, Stephanus Arnold me fecit 1673. (Joh. Caspar von Ampringen, Hochmeister 1664–1684. Nach dem Stadtbuch war die Glocke 1673 zersprungen und wurde um 128 fl. neu gegossen.) 2. auf der mittleren: Gundelsheim anno 1801. N. Hille Stadtpfarrer. A. Rummel Stadtschultheiß, G. Scholl Burgermeister. Lucas Speck in Heidelberg. Nach dem Stadtbuch war die alte Glocke von 1522, zersprang 1800, Gewicht 858 Pfd.) 3. Stadt Gundelsheim. Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine versammle sie die liebende Gemeine. Gegossen von A. Bachert Kochendorf 1839 (die alte war von 1707). Am Glockenstuhl findet sich die Jahrszahl 1550.

Unmittelbar neben der Kirche gegen Westen steht das Pfarrhaus; dieses ist vom Staat, die Kirche von der Gemeinde zu unterhalten. Ebenfalls vom Staat zu unterhalten ist das in der Straße zum Schloß stehende Kaplanshaus, ursprünglich Ordensamthaus, während der Kaplan oben beim Schloß in einem jetzigen Privatgebäude seine Wohnung hatte.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0369.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)