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Weinsberg erlegt werden, aber des Ordens Weine zum eigenen Gebrauch zollfrei sein sollen. Sattler, Herzoge 5, 81. Weiteres siehe Dahenfeld.

1642. Dez. E. wird von der Schwedischen und Französisch-Weimarschen Armee eingeäschert (s. oben S. 216).

1661. Deutschorden kauft vom Kloster Ebrach sein Drittel des Wein- und Fruchtzehnten in E. um 7500 Rthlr. F. W. 6, 268.

1679. Deutschorden ertheilt Erlaubnis, eine Wirtschaft in E. zu errichten. (B.)

1680, Die Gemeinde E. bittet mit Erfolg um Neubelebung ihrer in Abgang gekommenen 2 Jahrmärkte am Pfingstmontag und Andreä, um dem Ort zu besseren Einkünften durch das Weinauszapfen etc. zu helfen. W. F. 6, 269.

1689 s. o. S. 219.

13. Gochsen,


Pfarrdorf, Gemeinde III. Kl. mit Buchsmühle, 811 Einw., worunter 3 Kath., welche nach Kocherthürn eingepfarrt sind.

Der an dem rechten Uferrand des Kochers hinaufgebaute Ort, freundlich und gesund gelegen, gewährt schon von weitem, besonders von der jenseitigen Hauptstraße aus gesehen, mit seiner stattlichen Kirche und deren hohem Schieferdachthurm, sowie mit dem breiten Rathhause, das seine Façade nach Süden kehrt, einen hübschen Anblick. Die Ortsstraßen sind chaussirt und gekandelt; Vizinalstraßen führen nach allen 4 Himmelsgegenden, nach Bürg, Züttlingen, Kochersteinsfeld und eine vierte südlich über den Kocher auf die Neuenstadter Staatsstraße. Früher wurde von dieser Straße aus mit einer Fähre über den Fluß gesetzt, woher auch noch eine Gasse im Ort „das Fahrgäßle“ heißt; auch zeigt das Ortswappen einen Kahn auf dem Wasser.

Die nach der neuesten Renovirung im Jahr 1879 sehr stattlich erscheinende, im gothischen Stil gehaltene Kirche steht auf dem früheren Kirchhof, der jetzt zum Theil freier Platz ist, und stammt ursprünglich aus dem Jahr 1601, wo sie an den im unteren Geschoß des Thurmes befindlichen Chor angebaut wurde. Sie ist einschiffig und hat zwei Eingänge im Spitzbogen; ebenso sind die spitzbogigen Fenster mit Maßwerk und farbigem Glas stilvoll gehalten. Zu diesem Äußeren paßt im Innern weniger die flache Decke, in Felder getheilt, mit ihrer etwas rohen Malerei, und der niedere breitgedrückte Rundbogen,

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0356.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)