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während die Pilaster dazwischen weiß sind. Die leicht gewölbte Decke ist weiß und zeigt ein großes Bild, die Aufnahme Mariä in den Himmel. Im Westen erhebt sich eine doppelte hölzerne Empore, deren Brüstung mit Bildern verziert ist; die obere, etwas ausgebauchte trägt die alte Orgel. Zwei Seitenaltäre mit hölzernen Statuen (Stephanus und Laurentius) befinden sich im Schiff; an der Südseite die hölzerne zopfige Kanzel, deren Brüstung die 4 Evangelisten in Holz geschnitzt und bemalt zeigt. Über dem in den um zwei Stufen erhöhten Chor führenden Triumphbogen erscheint auf blauem Grund das schwarze D.O.-Kreuz mit goldenem Lilienkreuz, in der Mitte ein Buch mit 7 Siegeln, auf welchem ein silbernes Lamm liegt mit rother Fahne an goldenem Stab. Der Chor selbst, im Halbkreis geschlossen, enthält den großen, im Zopfstil gehaltenen Hauptaltar des Martinus. Die zwei Fenster haben Glasmalerei, rechts der Auferstandene mit der Fahne, gemalt von W. Jahn, Heilbronn im Mai 1877. Darunter: Gestiftet von „Cresenszia Vogt“ 1877. – Links die Anbetung eines Hirten: zu den Füßen der Maria liegt ein an den Füßen gebundenes Lämmchen, auf dem Dach der Hütte blüht ein Nelkenstock. „Glasmalerei von Jahn u. Schropp, gestiftet von Jakob Vogt 1877.“

An der Südseite der Kirche, wo Schiff und Chor zusammenstoßen, erhebt sich der dem Neckarsulmer ähnliche Thurm, nur daß er keine Gallerie und einen kleineren Mittelstock hat, in den zwei unteren Stockwerken viereckig mit dorischen und jonischen Pilastern, im oberen mit abgeschrägten Ecken, darüber eine schiefergedeckte Kuppel; das unterste Geschoß enthält die Sakristei. Die 3 auf dem Thurm hängenden Glocken haben folgende Inschriften:

1. (die größte) Fusa 1779 jussu communitatis O. T. in Erlenbach. Sanctissimae Trinitati uni deo patri filio et spiritu sancto Me fecit Samuel Mezger Heilbronnensis. H. F. Euchinger Pfarrer; H. F. W. Mosthaff St.; J. M. Kübel A. W.; G. A. Vogt und G. B. Leiz B. B. M.

2. ihesus nasarenus rex judeorum. bernhard Lachman gos mich 1521. (in deutschen Minuskeln.)

3. Mahne ernst mit starkem Klang Alle an den Kirchengang. Gegossen von A. Bachert in Kochendorf anno 1863.

Über dem Thörchen, das von der Straße zum Kirchplatz führt, ist die Zahl 1759.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0349.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)