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an. Es findet nur Stallfütterung statt; mit Mastvieh wird von auswärtigen Handelsleuten starker Handel betrieben.

Der Ortsschäfer läßt auf der Markung 200 Stück deutsche Schafe laufen.

Schweine werden blos zum eigenen Bedarf gemästet, ebenso die vielen Hühner und Gänse nur für den eigenen Bedarf gezogen.

Eine Industrieschule ist im Ort; Winters ist eine Abendschule mit landwirthschaftlichem Unterricht. Eine Ortslesebibliothek ist im Entstehen.

Von Stiftungen existirt ein Stiftungskapital von ca. 700 fl., dessen Zinsen zu kirchlichen Zwecken verwendet werden, außerdem eine ganz unbedeutende Armenstiftung im Betrag von 28 fl., deren Zinsen zugleich mit 4 M. 29 Pf. Spendalmosen jährlich an die vorhandenen wenigen Armen vertheilt werden.

Zwei Höhen in der Nähe des Orts führen die Namen „Göckelberg“ und „Hünerberg.“

Von Süden führte eine Römerstraße vom Neuhof her östlich an Bittelbronn vorbei nach Norden weiter; wahrscheinlich war hier eine kleine Niederlassung. Funde: Grundmauern und römische Gefässe.

Im Osten des Orts auf der Möckmühler Straße beim „steinernen Kreuz“ ist ein hübscher Aussichtspunkt.


Bittelbronn[1] wird bei seiner Abgelegenheit nur ganz wenig genannt. Die Klöster Schönthal und Odenheim (bei Bruchsal) hatten Besitzungen daselbst. Im Übrigen theilte es ganz die Schicksale von Möckmühl. Die politische Gemeinschaft mit der Stadtgemeinde Möckmühl wurde 1836 aufgehoben und B. zu einer eigenen Gemeinde erhoben. (Reg. Blatt 1837 S. 121.) Die Pfarrei versah vor der Reformation der Kaplan zu St. Katharina in Möckmühl, der dafür Theil am Zehnten, Geld- und Fruchtgefälle hatte, seit der Reformation bis heute der Diakonus von Möckmühl. Ein Drittel am Fruchtzehnten bezog das Stift Mosbach.


  1. Zum Namen vgl. Buck, Oberdeutsches Flurnamenbuch S. 42. 26: Es gibt so viele Büttelbronn, daß hier Büttel weder stets den Gerichtsboten, noch den Personennamen Butilo meinen kann, sondern irgend eine Besonderheit bezeichnen muß. Sollte hier buttil = Butz, kleines Kind sein? vgl. die Butzenbrunnen. Oder ist Büttel Brunnenstube, puteolus?
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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0294.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)