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Hienach stand im Jahr 186, in welchem der Kaiser Commodus zum fünften und M.’ Acilius Glabrio zum zweiten Mal Consuln waren, eine Abtheilung der 22. Legion in Jagsthausen. Ihr gehörte der oben genannte Soldat an, ein Veterane von 26 Dienstjahren, aus der Municipalstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg), die hier Aelia genannt ist nach dem Kaiser P. Aelius Hadrianus. Unter den Göttern, denen er die Gelübde für sein und der Seinigen Wohl gelöst hat, kommt Isis Sedata (?) nur hier vor und ist nicht sicher zu erklären.

4. Von der Anwesenheit der 22. Legion zeugen auch zwei Steinplatten und einige Ziegel mit der Inschrift

LEG XXII
PR P F

Leg(io) XXII pr(imigenia) p(ia) f(idelis).

Die Steinplatten waren ohne Zweifel in Bauwerke eingelassen, welche die hier anwesenden Soldaten der 22. Legion errichtet hatten.

5. Derselben Legion gehört wahrscheinlich der signifer an, dessen Votivstein 200 Schritte von dem „Wall“ gefunden worden sein soll. Dieser dritte Altar ist 107 cm hoch (die Inschrift 48) 51 breit, 32 dick. Das mit liegender Schrift Gedruckte (Z. 1 stand auf dem Kranzgesimse) ist von Hanßelmann überliefert, jetzt aber nicht mehr vorhanden.

M • IVN • REG
MARTI • ET • HERC • DI
IS • Pᴀ TRIIS • DIS
DEABVSQ •       OM
NIBᴠS •       IVNIVS
IVVENIS •       SIG
NI •       IN SVO •
V • A • S • L • L • M • GRTO
LEVC • COS •

[J(ovi) o(ptimo)] maximo, Junoni reginae, Marti et Herculi, diis patriis, dis deabusque omnibus Junius Juvenis signifer in suo. Votum animo solvit laetus libens merito, Grato et Seleuco consulibus.

Die Inschrift fällt in das Jahr 221, in welchem C. Vettius Gratus und M. Vitellius Seleucus Consuln waren. Geweiht ist der Altar von dem Träger eines Cohortenzeichens auf eigenem Grund und Boden.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0229.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)