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Obergriesheim, Oedheim, Offenau, Siglingen, Tiefenbach; die Dominikaner von Wimpfen in Jagstfeld, Kocherthürn, Obergriesheim; der Spital daselbst in Heuchlingen und Jagstfeld; die Benediktiner-Abtei Amorbach im Odenwald zu Binswangen, Kochersteinsfeld, Neckarsulm, Roigheim, Siglingen, Tiefenbach; die Cisterzienserabtei Ebrach bei Bamberg in Erlenbach; das Cisterzienserinnenkloster Seligenthal bei Adelsheim in Roigheim, Schwärzerhof, Siegelbach, Siglingen, Züttlingen; das Chorherrnstift Mosbach in Bernbronn, Bittelbronn, Jagstfeld, Möckmühl, Obergriesheim, Siglingen, Widdern, Züttlingen; der Spital Mosbach in Bernbronn und Obergriesheim; endlich, unserem Bezirk selbst angehörend, das Chorherrnstift Möckmühl in Gochsen, Kochersteinsfeld, Lampoldshausen, Lautenbach, Möckmühl, Schwärzerhof, Siglingen, Züttlingen. – Neben allen diesen Klöstern und Stiften setzte sich frühe in unserer Gegend auch der bedeutendste unter den geistlichen Ritterorden fest, der Deutschorden, um seit dem Ende des 15. Jahrhunderts die ganze Westhälfte des Bezirks, die nach ihm benannte „Deutsche Ebene“, mehr als 300 Jahre lang zu beherrschen. Nachdem der Orden um 1250 in den Besitz von Horneck gekommen, dann allmählich Bernbronn, Böttingen, Brambach, Dahenfeld, Degmarn, Dornbach, Duttenberg, Gundelsheim, Hagenbach, Heuchlingen, Höchstberg, Jagstfeld, Ober- und Untergriesheim, Osterbach, Offenau, Tiefenbach, (Heinsheim) ganz oder theilweise erworben, erscheint seit 1444 die Kommende Horneck, gleich denen zu Mergentheim, Frankfurt, Prozelten, Winnenden, Heidelberg und Speier, als sogen. Kammerkommende des Deutschmeisters, d. h. ihm zur Nutznießung angewiesen; zugleich wird Horneck der Hauptsitz des Meisters und bleibt es bis zu den Stürmen des Bauernkriegs. 1484 aber erwarb der Orden vom Kurfürsten-Erzbischof von Mainz durch Tausch noch die Herrschaft Scheuerberg mit Neckarsulm, Binswangen, Erlenbach, Kocherthürn, Lautenbach, Oedheim (Eisesheim und halb Gellmersbach). Zugetheilt war dieser ganze Besitz, mit Ausnahme des von der Kommende Heilbronn erworbenen Degmarn, der Kommende Horneck, bis zu der großen Veränderung, welche kurz vor dem Untergang der Herrschaft mit der Ballei Franken vorgenommen wurde. 1789 gingen nemlich sämmtliche 21 Kommenden dieser Ballei in den unmittelbaren Besitz des Hoch- und Deutschmeisters über und wurde „das Hoch- und Deutschmeisterthum in Franken“ in drei Oberämter eingetheilt: das Tauber-Oberamt mit der Stadt

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)