Helm ein Adlersflug, wie der Schild abgetheilt und tingirt (Meding, Nachr. v. ad. Wapp. III., 113). Friderich miles de Tachenhausen erscheint in Archival-Urkunden von 1274 Mai 13. und 1275 Nov. 29., Kraft de Dachenhusen 1277 Jan. 26. u. f., Albrecht I. 1318 u. f. Albrecht II. hatte 1373 einen Hof in Beilstein als Lehen von Württemberg, Albrecht III. im Jahr 1418 Mauren, welches bis zu Anfang des 17ten Jahrhunderts seiner Familie verblieb, ebendaher. In der Mitte des 15ten Jahrhunderts that sich Wolf von Tachenhausen, württembergischer Hofmeister und Hofgerichts-Assessor hervor; er erhielt von Graf Ulrich von Württemberg 1455 Jan. 29. wegen seiner getreuen Dienste das Schloß Kaltenthal sammt Zugehör als Mannlehen, welches bis 1550 auf seiner Familie sich vererbte; im Jahr 1478 übergaben die Grafen von Württemberg ihm, Dietrich von Weiler und Georg von Velberg das Schloß Ebersberg ob Backnang. Die Söhne dieses Wolfs hießen Albrecht IV. und Wolf († 1530). Ein späterer Wolf verschrieb sich an Württemberg wegen eines Mordes 1565 Okt. 26 (Reichsständ. Archival-Urkunden I., 253). Noch in der Mitte des 17ten Jahrhunderts kommt diese Familie in Württemberg vor; später ist sie weggezogen und blüht noch jetzt in Hannover.
Die Kirche gehörte zu Nürtingen als Filial.[1] Es bestand allda eine Caplanei des Altars der heil. Dreifaltigkeit, welche die Schwelher gestiftet hatten; 1481 wurde eine besondere Pfarrei gegründet, der heil. Maria zu Ehren, und bewidemt. In den Jahren 1478–1481 errichtete Graf Eberhard im Bart hier ein Stift regulirter Chorherren des Augustiner Ordens; im Jahr 1486 vereinigte dieser Graf und Graf Eberhard d. J. das Stift und Pfründen zu Tachenhausen mit den zwei Stiften zu Urach und Herrenberg (Günzler, Nürtinger Spital 53); doch behielt Tachenhausen noch immer seinen Propst; noch im Jahr 1516 kommt ein solcher vor; aber laut Erlaubniß Papst Leo’s X. von 1516 April 19. wurde durch Herzog Ulrich Tachenhausen als Stift aufgelöst und zur Cantorei bei dem Stift Stuttgart verwendet (Sattler, Herzoge I., 230 u. Beil. Nro. 93). Propst Johannes Hunger zu Denkendorf wurde von Herzog Ulrich zum Capellmeister seiner Sängerei bestellt und sein Nachfolger in der Propstei, Martin Altweg, folgte ihm auch als Capellmeister und schloß mit dem
- ↑ Hiehin überließ laut Urk. v. 1402 Mai 16. Ulrich von Sachsenheim mehrere Güter und Gefälle in Tenzlingen, Thailfingen, Hammetweil, Reudern, Unter-Ensingen, Wendlingen, Altdorf, Oethlingen, Unter-Boihingen, Frickenhausen und Nürtingen.
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)