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Neuffen nebst zugehörigen Orten an Württemberg verkaufte, nahm er ausdrücklich diesen Hof aus, weil er Pfand vom Reiche war (Gabelkh.). K. Albrecht verpfändete 1307, Okt. 11. curia sua et imperii dicta Colberg an Burkhard von Ellerbach für verschriebene 200 Mark Silber. Über die Abgrenzung zwischen dem Reichs- und Kloster-Gut wäre beinahe ein Krieg entstanden, als i. J. 1459 K. Friedrich III. seinen Vicecaplan Ulrich Welzlin mit einem hiesigen Hofe beschenkte (Sattler Grafen 2, 242. 2te Ausg.), in welcher Absicht der König i. J. 1460 Sept. 30. an die Stadt Eßlingen den Befehl erließ, sie solle dem Pfalzgrafen Friedrich als Reichshauptmann und dem Welzlin beholfen seyn, daß letzterer den Hof Kohlberg sammt Vorder-, Mittel- und Hinter-Kohlberg erhalte, da das Vorgeben des Abtes von Zwiefalten falsch sey (Eßlinger Arch. Urk.). Erst 1482 mit Welzlins Tod ruhte der Streit; Zwiefalten erhielt den Hof gegen Verpflichtung, 2 Fuder Weingült an den Besitzer des Schlosses Achalm zu entrichten (Gabelk.).

Kohlberg gehörte ins Amt und (1526) Gericht Neuffen. Die Pfarrei hatte damals schon die Herrschaft zu verleihen, welcher auch, unter Concurrenz der Karthause Güterstein, der große Zehnten zugehörte. – Eine freigeborne Gisela de Hiltiniswilare, Eberhardus de Urach, ein Landolphus und Walterus de Tettingen machten ums J. 1111 gleichfalls Schenkungen an Zwiefalten (Sulger Annal. Zwif. I. 51–54). Caspar von Schlatt verkaufte 1431 an Ulrich Schilling, Bürger zu Nürtingen, etliche Güter hier und die Hälfte eines Hofes zu Raidwangen, dessen andere Hälfte Albert von Tachenhausen zustand. Kohlberg wurde als eine Zugehörde der Grafschaft Achalm 1640 von der Erzherzogin Claudia von Österreich in Besitz genommen.


16. Linsenhofen,

evangelisches Pfarrdorf, Gemeinde II. Cl. mit 1227 Einwohnern, 15/8 Stunden südlich von Nürtingen an der Steinach und der Straße nach Neuffen. Zu beiden Seiten des hier noch ziemlich engen Neuffener Thales, wo das Thälchen von Beuren einmündet, zieht sich die Feldmark von Linsenhofen die niedrigen, mit Obstbäumen und Reben bepflanzten Hügel hinan, deren Höhen weiterhin mit Laubwald bedeckt sind. Fruchtbau und Viehzucht sind hier ganz untergeordnet, da die Markung sowohl für ersteren als für Wieswachs sehr beschränkt, und der leichte Boden nur zum Theil fruchtbar, zum größeren Theile aber ziemlich humusarm und mager ist. Um so erfolgreicher wird Obstzucht und Weinbau getrieben, begünstigt

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_173.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)