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† 1619, Aug. 14. (vergl. Wibel Hohenl. Kirchengesch. 1, 449. 2, 435).

Canz, Eberh. Christoph, geb. 1720, ein ausgezeichneter Rechtslehrer in Tübingen, wo er i. J. 1755 Professor wurde, später auch herzoglicher Rath. Er starb 1773, Nov. 16.

Steeb, Joh. Gottlieb, geb. 1742, Sept. 10., Pfarrer zuletzt in Grabenstetten, wo er 1799, Nov. 30. verschied; ein durch Schrift und That um die Landwirthschaft ungemein verdienter Mann (vergl. über ihn Württ. Jahrb. 1824, 105).

Plank, Eli. Jak., Sohn des Stadt- und Amtsschreibers, geb. 1751, Nov. 15., Prediger und Professor an der Karls-Akademie 1781, ordentlicher Professor der Theologie in Göttingen 1784, als welcher er, i. J. 1828 mit der Abtswürde von Bursfelde bekleidet, den 31. Aug. 1833 zu Göttingen verschied. Berühmter Lehrer und Schriftsteller im Fache der Theologie und insbesondere der Kirchengeschichte, ungemein verdient durch seine Geschichte des protestantischen Lehrbegriffs seit den Zeiten der Reformation. 6 Bde. 1781–1800 und seine Geschichte der christlich-kirchlichen Gesellschaftsverfassung. 5 Bde. 1803–8.

Wurm, Joh. Friedr., Sohn des hiesigen Präzeptors, geb. den 19. Jan. 1760, Präzeptor in seiner Vaterstadt 1788, Pfarrer in Gruibingen 1797, Professor in Blaubeuren 1800, am obern Gymnasium in Stuttgart 1807, gestorben in Stuttgart am 23. April 1833. Ein gründlicher Philolog und einer der ausgezeichnetsten Mathematiker und Astronomen Deutschlands (siehe über ihn: Neuer Nekrolog der Deutschen 1833. Thl. 1. S. 306–310).

Nahrungsstand. Die Vermögensumstände und die Mittel des Auskommens sind gut zu nennen, letztere in Vergleichung mit andern Orten sogar sehr gut, da die Gemeindenutzungen (s. hienach) bedeutend und die städtischen Kassen so beschaffen sind, daß kein Amts- und Stadt-Aufwand umgelegt und die Bürgerschaft für keine unentgeldlich zu leistenden Dienste in Anspruch genommen wird, vielmehr in allen dringenden Fällen, in Krankheiten, Viehkrankheiten, Viehunglück etc. kräftig unterstützt werden kann. Die Haupterwerbsquellen sind Feldbau und Viehzucht; die Gewerbe sind dagegen (mit Ausnahme der unten aufzuführenden Fabrikgeschäfte) um so weniger von Belang, als auch die Professionisten nebenbei mehr oder minder der Landwirthschaft obliegen.

Feldbau. Von der ausgedehnten, eine halbe Quadratmeile (8500 M.) begreifenden Markung sind 2900 M. (davon 2612 M. Privateigenthum) dem Garten- und Ackerbau, 1355 M. (davon 1281 Privateigenthum) dem Wieswachs gewidmet. Die Bodenverhältnisse sind verschieden (im Neckarthal vorschlagend Sand,

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_118.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)