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hat fünf steinerne 10′ dicke Freipfeiler, zwei Ortpfeiler, und sechs im Licht 58′ weite hölzerne Bogen. Den 30. Nov. 1832 wurde sie feierlich eröffnet. Die Kosten wurden ganz von der Stadtgemeinde getragen, ohne daß diese den Verkehr durch Brückengeldeinzug belästigt.[1] – Über die Steinach führen innerhalb Etters drei, 1839–42 erbaute Brücken mit steinernen Ortpfeilern und hölzernen Tragbalken, außerhalb Etters eine steinerne Brücke auf der Straße nach Neuffen, über die Nebenbäche aber im Ganzen 17 kleinere Brückchen und Stege.

An einzelnen hübschen und gefälligen Privathäusern fehlt es nicht; das ansehnlichste ist das Otto’sche Fabrikgebäude in der Neckarvorstadt.

Die Bevölkerung der Stadtgemeinde belief sich nach der neuesten Zählung am 3. Dec. 1846 auf 2162 männliche, 2349 weibliche, zusammen auf 4511 Angehörige; im Jahr 1832 betrug dieselbe 3805. Von letztern waren abwesend 343, dagegen Fremde anwesend 323; die ortsanwesende Bevölkerung betrug also damals 3785. Am 3. Dec. 1846 bestand dieselbe aus 4458 Personen, worunter 3953 Angehörige und 505 Fremde waren. Die Zahl der Ehen war 1846 720; die der Familien 971; es kamen sonach auf 1 Ehe 6,2, auf 1 Familie 4,6 Angehörige. Am 15. Dec. 1843 zählte man 924 Familien. Geboren wurden von 1832–42 im Durchschnitt jährlich 176,6, darunter uneheliche 12,0; auf 1000 Einwohner kommen hienach 44,2 Geburten (d. h. 1 Geburt auf 22,6 Einwohner) und unter 100 Geburten sind 6,8 uneheliche oder die ehelichen verhalten sich zu den unehelichen wie 1 : 13,7. Dieses Verhältniß ist also günstiger als das vom Oberamtsbezirk, und noch mehr als das

  1. Wir verdanken der Gefälligkeit des Herrn Baurath Duttenhofer sowohl obige Notizen als auch folgende nähere Mittheilung. Die Kosten beliefen sich auf 48.589 fl. 40 kr., deren betrugen die der Gründung 5706 fl. 15 kr., die Zimmerarbeit 20.120 fl. 47 kr., die Mauer- und Steinhauerarbeit 15.690 fl. 2 kr., die Schmiedarbeit 2273 fl. 45 kr., für Blei 450 fl. 46 kr,; Chaussirung der Brückenbahn 968 fl. 5 kr.; Insgemein (Aufsichts- und Berechnungskosten, Planirung etc.) 3380 fl. Unter diesen Kosten sind circa 7000 fl. für Eichenholz aus den städtischen Waldungen begriffen. Die beiden Ortpfeiler kamen auf 5281 fl. 32 kr., die fünf Freipfeiler sammt Aufsätzen auf 10.408 fl. 30 kr. zu stehen. Zu dem Mörtel für die Chaussirung wurden 303 Ctr. Basalt (mit einem Kosten von 346 fl. 5 kr.) verwendet. Dieser Basalt (wovon schon oben die Rede war) wurde bei Kappishäusern gebrochen, in Metzingen auf einer Gypsstampf gepocht, und als Mehl in Fässern zu dem gleichen Preise, welchen der Traß aus der Gegend von Andernach am Rhein zu beziehen kostet, nach Nürtingen geliefert.
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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_116.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)