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und hie und da auch Asche, Ruß u. dergl. für die Wiesen angewendet. Eigentliche Gründüngung findet nirgends statt.

Der Gebrauch verbesserter Ackerwerkzeuge findet immer mehr Eingang; von Pflügen der Schwerzische, noch häufiger der sogenannte Suppinger, von Eggen die Brabanter, deren Ankauf in Hohenheim durch den Verein vermittelt und zu billigeren Preisen an die Landwirthe des Bezirks abgegeben wurde. Die Getreide-Ernte geschieht beinahe ausschließlich mit der Sichel; gemäht wird nur wenig Haber. Fremde Schnitter sind bloß in einigen Orten, im Ganzen aber wenig im Gebrauche. [1]

Werth und Ertrag. Der Werth des Bodens ist, wie dessen Ertrag in den einzelnen Gegenden des Bezirkes sehr verschieden. – In dem Neuffener Thale und den zwischen der Alp und dem Neckar gelegenen Orten schwankt der Preis des Ackerlands zwischen 50 und 1000 fl., am allgemeinsten ist der von 400 bis 450 fl. Der Preis der Wiesen ist so ziemlich derselbe. Ein Morgen Acker erträgt in mittleren Jahren an Dinkel zwischen 5 und 10, an Gerste 21/2 bis 5, an Haber etwa 5 bis 6 Sch. In den Orten des Neckarthals kostet ein Morgen Acker zwischen 80 und 800 fl., im Mittel 350 bis 400 fl., 1 Morgen Wiesen ebenfalls 80 bis 800 fl., die meisten Preise liegen zwischen 250 und 450 fl. Der gewöhnliche Ertrag ist beim Dinkel zwischen 6 und 9 Sch., bei der Gerste 4 bis 6, beim Haber 5 bis 6 Sch. vom Morgen. Die Markungen der

  1. Als Solche, welche auf die Hebung der diesseitigen Landwirthschaft wohlthätig einwirkten, sind hier im Allgemeinen zu nennen die Herren: Schultheiß Baumann in Unter-Boihingen, durch Einführung des Futterkräuterbaues auf schlechten Gütern: Oberamtsthierarzt Dorn durch Einführung neuer Culturen; Schultheiß Eberhardt in Linsenhofen; Hirschwirth Notter in Ober-Ensingen (s. unten); Schultheiß Vater in Grabenstetten, durch Verdienste um Einführung der Stallfütterung, Futterkräuterbau und Anbau der Allmanden, und Pfarrer Weinland in Grabenstetten, der für diese Zwecke im Laufe von 17 Jahren beträchtliche Opfer aus seinem Diensteinkommen gebracht hat und deßwegen 1841 öffentlich belobt worden ist. (S. Corresp.-Bl. des landw. Vereins 1840, II. 165. 1841, II. 170 n. 173.) M.
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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 059. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_059.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)