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20) Weicher Schiefer mit Kalk abwechselnd 11' —
21) Liaskalk und Sandstein, wechselnd, 12' 3"
22) Schiefer mit weißlichem Kalk wechselnd 7'
23) Grauer Sandstein 9' 2"
24) Sandstein, sehr harter 16' 10"
25) (Bei 1206' 3" Tiefe) sandige Liasschichten 3' 9".[1]

Die ganze Tiefe des am 3. August 1832 begonnenen und im April 1839 wegen wiederholten Nachstürzen und Brüchen des Gestänges aufgegebenen Bohrlochs betrug nach genauer Messung 1192' 5". Die Differenz zwischen dieser und der obigen Angabe beruhte wahrscheinlich auf den zu verschiedenen Zeiten geschehenen Nachstürzen.[2] Aus diesen Versuchen ergibt sich eine sehr bedeutende Mächtigkeit sowohl der ganzen Liasformation als des Liasschiefers im Besondern, und es ist das wiederholte Wechsellagern von Liaskalk und Sandsteinen mit dem Schiefer außer Zweifel, so daß es scheinen könnte, es habe hier eine bedeutende Verwerfung und ein Übereinanderschieben derselben Schichten stattgefunden.

Nicht ohne Interesse ist auch die in diesem Bohrloch geschehene Messung der Temperatur in den verschiedenen Tiefen, welche ebenfalls durch den Herrn Grafen v. Mandelslohe mit dem Magnus’schen Geothermometer veranstaltet wurde; sie geschahen am 26. und 27. Febr. 1839 und zeigten

Bei 100 württ. Fuß Tiefe + 10,8 Cels. = 8,6° R.
   "  200     "       "      "     + 13,8   "     =11,0° R.
   "  800     "       "      "     + 27,8   "     =22,0° R.
   " 1100     "       "      "     + 37,7   "     =31,0° –

  1. Es ist Schade, daß dieses den Bohrregistern entnommene Verzeichniß nicht mit Beachtung der eingeschlossenen Petrefakten gefertigt wurde; wodurch sich die wahren geognostischen Verhältnisse erst herausstellen würden. Wie dem auch sey, so gehören gewiß die Schichten 1–3 dem untern braunen Jura, die Schichte 4 und vielleicht noch einige der folgenden den Opalinusthonen an, welche in der benachbarten Thalsohle sehr entwickelt sind.
  2. Die Kosten des ganzen Versuches beliefen sich auf 36.082 fl. 37 kr. und wurden von der Staatskasse bestritten.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 025. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_025.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)